Insolvenz droht weiter |
21.04.2023 22:14:00
|
Bed Bath & Beyond-Aktie verbucht nach Vortagescrash erneut Verluste: Analystin prognostizierte erneuten Einbruch der Meme-Aktie
• Insolvenzgefahr weiter nicht gebannt
• Analystin sagte folgenden Aktiencrash voraus
Die Aktie von Bed Bath & Beyond ist bereits seit geraumer Zeit ein Spielball von Investoren. Innerhalb eines Jahres erreichte der Anteilsschein ein Hoch von 30 US-Dollar und ein Tief von 0,2330 US-Dollar.
Akute Insolvenzgefahr
Dabei ist das Überleben des Unternehmens akut bedroht: Ende Januar stand die Insolvenz direkt bevor, nur ein Aktienverkauf konnte die Pleite zunächst verhindern.
Die Gründe für die Probleme des Einzelhandelsunternehmens sind vielfältiger Natur. So macht Bed Bath & Beyond das aktuell inflationsgeprägte Marktumfeld zu schaffen, das Kunden dazu veranlasst, weniger Geld auszugeben. Ein großer Teil der Turbulenzen rund um den Einzelhändler ist allerdings auch hausgemacht: Vorwürfe von Vetternwirtschaft hatten zur Ablösung des damaligen CEO Steven Temares geführt, aktivistische Investoren mischten kräftig bei der Umgestaltung der Führungsebene mit. Eine Kapitalerhöhung und ein Sparkurs sollten das Unternehmen mit frischem Kapital versorgen und wieder auf Kurs bringen. Die Erfolge hielten sich aber in Grenzen, die Zeit, um für eine Wiederbelebung des Geschäfts zu sorgen, wird mit den verbliebenen Kapitalreserven knapp. Lieferanten sprachen Reuters zufolge von Zahlungsverzögerungen und Zahlungsstopps, was zur teilweisen Einstellung der Belieferung führte.
Aktienerholung nicht nachhaltig
Dass die Bed Bath & Beyond-Aktie vor diesem Hintergrund zwischenzeitlich eine Erholung aufs Parkett gelegt hatte, dürfte nicht mit dem Vertrauen der Anleger auf einen Turnaround zusammengehangen haben, sondern eher Spekulanten zu verdanken gewesen sein. Bereits diverse Male war das Unternehmen ins Visier von Leerverkäufern geraten und hatte als Meme-Aktie Berühmtheit erlangt. Das Phänomen der Meme-Aktien hatte sich im Jahr 2021 entwickelt, als Anleger - angestachelt über Social Media-Kanäle wie Reddit - vermehrt Geld in strauchelnde Unternehmen investiert hatten, um Shortseller zu einem Shortsqueeze zu zwingen. Die Angst, einen massiven Kursanstieg zu verpassen, hatte für einen regelrechten Hype bei Aktien wie GameStop, AMC Entertainment und Bed Bath & Beyond gesorgt, der aber offensichtlich nicht von gestiegenem Anlegervertrauen in die Geschäftsentwicklung der Meme-Konzerne getrieben war. Entsprechend verhielten sich die betroffenen Aktientitel enorm volatil.
Dass auch bei Bed Bath & Beyond wohl nicht die Aussicht auf ein Verhindern der drohenden Insolvenz und eine Besserung des Geschäfts ausschlaggebend für die Erholung vom Rekordtief der Aktie war, sah auch Daniela Hathorn, eine Analystin von Capital.com, ähnlich: "Angesichts der drohenden Insolvenz sind die Fundamentaldaten des Unternehmens für neue Investoren nicht attraktiv, aber die erneute Aufmerksamkeit der sozialen Medien verursacht ein falsches Nachfragegefühl", so die Expertin. Sie rechnete mit einem erneuten Aktiensturz, wie dies in der Vergangenheit bereits häufiger der Fall war: "Wie bei Meme-Aktien üblich, kann der Aufwärtstrend einige Tage dauern, bis er überhitzt, aber es ist unwahrscheinlich, dass eine Bewegung nach oben aufrechterhalten wird, und wenn der Schwung nachlässt, wird die Aktie einmal mehr abstürzen".
Tatsächlich behielt die Expertin Recht: Die Aktie von Bed Bath & Beyond crashte im Donnerstagshandel an der NASDAQ um rund 35 Prozent auf 0,30 US-Dollar. Im Freitagshandel notierte das Papier schlussendlich 3,17 Prozent tiefer bei 0,2935 US-Dollar.
Redaktion finanzen.at
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links: