18.03.2022 13:18:48

BDEW: 50% des russischen Erdgases kurzfristig ersetzbar

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat analysiert, wieviel Erdgas aus Russland kurzfristig ersetzt werden kann. "Stand heute" lasse sich rund 50 Prozent kurzfristig ersetzen oder substituieren, so Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. "Das entspricht etwa 20 Prozent des Jahresgasbedarfs in Deutschland".

Die Energiewirtschaft arbeite mit Hochdruck daran, mittel- bis langfristig unabhängig von fossilen Rohstoffen und damit auch von russischen Importen zu werden, führt Andreae aus.

Im Zeitraum Januar bis März habe der Anteil russischen Erdgases an den Importen nach Deutschland bei schätzungsweise 40 Prozent gelegen. Bliebe es bei diesem Anteil, könnte - bezogen auf das ermittelte Gesamtreduktionpotenzial - etwa die Hälfte der russischen Gaslieferungen nach Deutschland kurzfristig ersetzt oder eingespart werden.

"Wir können den Import russischen Erdgases Stand heute nur zum Teil ersetzen", so die BDEW-Vorsitzende. "Alternativen wie Flüssigerdgas können helfen, fehlende Mengen auszugleichen. Eine Ausweitung der inländischen Förderung ist begrenzt bzw. unsicher."

Kurzfristige Substitutions- und Reduktionspotenziale seien bei Haushalten, in der Industrie und bei Gewerbe, bei Handel und Dienstleistungen (GHD) vorhanden, aber begrenzt, so der BDEW. Im Bereich der Stromerzeugung betrage das Reduktionspotenzial 36 Prozent des Erdgasverbrauchs der Kraftwerke und in der Industrie. Auf den Einsatz von Gaskraftwerken könne nicht vollständig verzichtet werden, da sonst die Wärmeversorgung von Haushalten und Betrieben gefährdet wäre. Insbesondere in der Industrie sei das kurz- bis mittelfristige Substitutionspotenzial mit 8 Prozent des gesamten industriellen Erdgasverbrauchs gering.

Kontakt zum Autor: eric.reinhard@wsj.com

DJG/err/sha

(END) Dow Jones Newswires

March 18, 2022 08:19 ET (12:19 GMT)

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