Glyphosat-Rechtskonflikte |
10.08.2021 17:45:00
|
Bayer verliert weiteres US-Glyphosat-Verfahren in Berufung - Bayer-Aktie zieht letztlich an
Für den Berenberg-Analysten Sebastian Bray ist die Schlappe keine Überraschung - für die meisten anderen Investoren auch nicht. Die Aktie konnte ihr Vortagsniveau zunächst behaupten.
Ein Sprecher von Bayer sagte, dass das Unternehmen die Entscheidung des Gerichts respektiere, damit aber nicht einverstanden sei. Das Urteil sei nicht durch die Beweislage beim Prozess oder geltendes Recht gedeckt. Der Konzern sondiere seine Optionen für eine erneute Überprüfung des Falls. Bayer hatte sich diesen und viele andere Rechtskonflikte 2018 mit dem über 60 Milliarden Dollar teuren Kauf des US-Saatgutriesen Monsanto ins Haus geholt. Bayer ist in den USA mit zahlreichen weiteren Glyphosat-Klagen konfrontiert, die der Konzern eigentlich gerne mit einem großen Vergleich beilegen würde.
Nur drei Fälle wurden bislang abschließend vor Gerichten verhandelt, alle drei Prozesse verlor der Dax (DAX 30)-Konzern. Auch in Berufungsverfahren hatte Bayer bislang keine Erfolge. Die Leverkusener setzen aber große Hoffnungen darauf, eines der Urteile vom Obersten US-Gerichtshof kippen zu lassen. Für den Fall, dass der Supreme Court sich mit dem Glyphosat-Verfahren nicht befassen will oder gegen Bayer entscheidet, bildete der Konzern jüngst weitere Rückstellungen von 4,5 Milliarden Dollar. Zuvor hatte Bayer bereits mehr als 11 Milliarden Dollar für ein Vergleichspaket zur Beilegung von US-Klagen zur Seite gelegt.
An der Börse wurde das Urteil gelassen aufgenommen. Die seit einiger Zeit wieder stark unter Druck stehende Bayer-Aktie gab in den ersten Handelsminuten zwar um bis zu ein Prozent nach, konnte dann aber ins Plus drehen. Zum Handelsende kostete das Papier mit 47,29 Euro wieder 0,18 Prozent mehr. Damit liegt die Aktie allerdings nur leicht über dem Jahrestief, das sie am Donnerstag nach Halbjahreszahlen erreicht hatte. Mit den jüngsten Verlusten ist die Erholung nach dem Corona-Tief, in der das Papier bis auf fast 60 Euro gestiegen war, zunichte. Das Papier zählt seit einiger Zeit vor allem wegen der hohen Glyphosat-Risiken zu den großen Verlierern am Finanzmarkt. Seit dem Abschluss der Monsanto-Übernahme sackte der Börsenwert um rund die Hälfte ab.
SAN FRANCISCO / FRANKFURT (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Bayer AG (spons. ADRs)mehr Nachrichten
21.11.24 |
Bayer erhält FDA-Zulassungserweiterung für Prostatakrebs-Medikament Nubeqa - Aktie dennoch tiefer (finanzen.at) | |
19.11.24 |
Bayer-Aktie im Minus: Bayer übernimmt Lizenz für potenzielles Herzmedikament in Japan (Dow Jones) | |
12.11.24 |
Bayer-Aktie bricht ein: Bayer bleibt in den roten Zahlen - Agrargeschäft zwingt zu Wertberichtigungen - Finanzchef mit Vertragsverlängerug (finanzen.at) | |
12.11.24 |
Bayer-Finanzvorstand Nickl bleibt nun doch bis Mai 2026 (Dow Jones) | |
11.11.24 |
Ausblick: Bayer gewährt Anlegern Blick in die Bücher (finanzen.net) | |
04.11.24 |
Ausblick: Bayer stellt Ergebnisse des abgelaufenen Quartals vor (finanzen.net) | |
21.10.24 |
Erste Schätzungen: Bayer informiert über die jüngsten Quartalsergebnisse (finanzen.net) | |
15.10.24 |
Bayer-Titel um die Nulllinie: Bayer stellt Antrag auf EU-Zulassung für Menopause-Medikament (Dow Jones) |
Analysen zu Bayer AG (spons. ADRs)mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Bayer AG (spons. ADRs) | 4,70 | -1,67% | |
Bayer | 19,36 | 0,14% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 626,45 | 1,03% |