29.05.2018 18:17:45

Bayer bekommt grünes Licht für Monsanto-Übernahme aus Washington

FRANKFURT (Dow Jones)--Bayer ist mit der geplanten Übernahme des US-Saatgutgiganten Monsanto auf der Zielgeraden angekommen. Nach den Wettbewerbshütern in Brüssel gab nun auch das Justizministerium in Washington die 62,5 Milliarden US-Dollar schwere Transaktion unter Auflagen frei, durch die Bayer zum größten integrierten Anbieter von Pflanzenschutzmitteln und Saatgütern wird. Zwar stehen noch ein paar weitere Genehmigungen aus, doch rechnet derzeit niemand mehr mit einem Scheitern.

"Mit der Freigabe des Department of Justice stehen wir jetzt kurz vor dem Ziel, ein führendes Unternehmen der Agrarwirtschaft zu schaffen", sagte der Bayer-Vorstandsvorsitzende Werner Baumann laut Mitteilung des Konzerns. Gemäß den Auflagen des Justizministeriums kann die Integration von Monsanto in den Bayer-Konzern erfolgen, sobald BASF den Erwerb der von Bayer abgegebenen Geschäfte vollzogen hat. Hiermit wird laut Bayer in etwa in zwei Monaten gerechnet.

Makan Delrahim, der Chef der Wettbewerbsabteilung im US-Justizministerium, machte Bayer vor der Genehmigung weitere Auflagen, er forderte den Verkauf von Geschäftsteilen im Volumen von rund 9 Milliarden Dollar. Für die mit Washington schon vor etlichen Wochen ausgehandelten Zugeständnisse hat sich Bayer bereits Ende April auch grünes Licht aus Brüssel geholt. Käufer aller genannten Bereiche ist BASF, die entsprechenden Verträge wurden bereits unterzeichnet.

Um die Übernahme von Monsanto bei den Aufsichtsbehörden durchzubekommen, muss sich Bayer faktisch komplett von seinem eigenen Saatgutgeschäft trennen. Von einzelnen Produkten wie dem Totalherbizid Glufosinat abgesehen, behält Bayer jedoch den eigenen Pflanzenschutz. Die meisten Wettbewerbshüter weltweit haben inzwischen grünes Licht gegeben, zuletzt auch Russland und Indien. Freigaben fehlen dem Konzern unter anderem noch aus Kanada, Mexiko, Neuseeland und Australien.

Auch von der EU-Kommission ist Bayer weiter abhängig: Brüssel prüft noch, ob BASF als Käufer der abzugebenden Geschäfte mit einem jährlichen Umsatzvolumen von 2,2 Milliarden Euro geeignet ist, um dem fusionierten Riesen Bayer-Monsanto am Markt ernsthaft Paroli bieten zu können.

Möglicherweise droht hier eine weitere Verzögerung: Für einen Teil des Gesamtpakets - die Gemüsesaaten - hat sich nämlich der deutsche Saatgutanbieter KWS Saat noch einmal öffentlich als Käufer ins Spiel gebracht. Das Unternehmen aus dem niedersächsischen Einbeck äußerte die Hoffnung, von den Wettbewerbshütern in Brüssel an Stelle von BASF als passender Käufer für das Geschäft angesehen zu werden. Bayer hat allerdings mit BASF bereits einen Kaufvertrag für die niederländische Tochter unterzeichnet, die unter dem Namen Nunhems auftritt und für 25 Gemüsesorten Saatgut vertreibt.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/mgo/raz

(END) Dow Jones Newswires

May 29, 2018 12:18 ET (16:18 GMT)

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