Vergleiche nicht final 28.08.2020 17:56:00

Bayer-Aktie verliert: Rückschlag für Bayer in Glyphosat-Vergleichsverhandlungen

Bayer-Aktie verliert: Rückschlag für Bayer in Glyphosat-Vergleichsverhandlungen

In einer Anhörung am Donnerstag machten Anwälte mehrerer Kläger deutlich, dass viele Vergleiche noch nicht finalisiert worden seien. Der DAX-Konzern zeigte sich dennoch zuversichtlich, die Vergleiche bald abzuschließen.

Bayer hatte Ende Juni die Einigung mit den Klägeranwälten im Volumen von 10,9 Milliarden US-Dollar gemeldet. Damit sollten alle eingereichten und vorbereiteten Schadensersatzklagen beigelegt und auch künftige Fälle abgedeckt werden. Bayer teilte seinerzeit mit, dass feste Vereinbarungen für 75 Prozent der 125.000 Fälle erreicht wurden, und der Konzern daran arbeite, den Rest zu finalisieren.

Vergleiche mit einigen der führenden Kläger seien bisher von Bayer aber noch nicht unterzeichnet worden, sagten die Anwältinnen Aimee Wagstaff und Jennifer Moore bei einer Anhörung am Donnerstag. Eine weitere Vereinbarung über den Vergleich einer großen Anzahl von Fällen sei diesen Monat beendet worden, sagte Brent Wisner, ein weiterer Klägervertreter. Die drei Anwaltskanzleien repräsentieren laut Wagstaff rund 20.000 Kläger.

"Ich habe leichte Probleme damit, die Pressemitteilung von Bayer aus dem Juni mit den Zahlen, die Sie mir jetzt nennen, überein zu bringen", sagte Richter Vince Chhabria. Er forderte angesichts der Unsicherheit über die Vergleiche die Parteien auf, sich vorsichtshalber darauf vorzubereiten, den Rechtsstreit wieder aufzunehmen, sollten sie bei den Vergleichen nicht vorankommen. Anwältin Wagstaff sagte, ihre Kanzlei arbeite bereits daran, Prozesse in Missouri zu terminieren.

Bayer-Anwalt William Hoffman sagte, der Konzern habe zum Zeitpunkt der Ankündigung im Juni angenommen, die Vereinbarung finalisieren zu können. "Ich glaube, was wir hier haben, ist etwas, das in vielen Verhandlungen vorkommt: Eine leichte Verzögerung, eine Änderung der Umstände, die eine der Parteien dazu bewogen hat, die Dinge temporär anzuhalten."

Vergleiche mit Anwälten, die rund 30.000 Klagen repräsentieren, seien finalisiert worden, sagte Mediator Kenneth Feinberg dem Gericht.

Bayer äußerte sich am Donnerstag zuversichtlich, dass die Vergleiche in den nächsten 30 Tagen abgeschlossen werden können, ohne dass die Rechtsstreitigkeiten wieder aufgenommen werden müssten.

Für die Bayer-Aktie ging es am Freitag im XETRA-Handel abwärts. Das Papier verlor bis zum Sitzungsende 2,67 Prozent auf 55,03 Euro.

DJG/DJN/mgo/cbr

Von Sara Randazzo

NEW YORK (Dow Jones)

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Bildquelle: Taina Sohlman / Shutterstock.com

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