05.11.2013 09:25:32
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Baustoffkonzern Holcim leidet unter Geschäft in Indien
Die Verkaufspreise, die sich laut Holcim in der Regel nur graduell verbesserten, wurden vor allem von schwächeren Zementpreisen in Indien und tieferen Preisen für Zuschlagstoffe und Transportbeton in Australien belastet. Zudem drückte der Wertverfall der indischen Rupie. Der Ausblick für die Verkäufe im laufenden Jahr fällt nun pessimistischer als noch vor drei Monaten aus.
Der Konzernumsatz fiel bei Holcim auf 5,29 Milliarden Schweizer Franken von 5,74 Milliarden Franken im Vorjahr. Analysten hatten dem Wettbewerber der deutschen HeidelbergCement einen Erlös von 5,47 Milliarden Franken für den Zeitraum Juli bis September zugetraut. Für die ersten neun Monate berichtete Holcim einen Erlös von 14,94 Milliarden Franken.
Aber dank des Sparprogramms und auch weil sich der Markt in Europa langsam stabilisiert, konnten die Schweizer beim Konzernergebnis stärker wachsen als erwartet. Auch eine positive Ergebnisentwicklung in den Konzernregionen Nord- und Lateinamerika hat bei Holcim für Rückenwind gesorgt. Das Sparprogramm hat in diesem Jahr bisher 531 Millionen Franken zum konsolidierten Betriebsgewinn beigetragen. Insgesamt will Holcim bis Ende 2014 mindestens 1,5 Milliarden Franken im Vergleich zum Jahr 2011 einsparen.
Im dritten Quartal erhöhte Holcim das Ergebnis auf 469 Millionen Franken, das waren fast 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Analysten hatten hier mit nur 428 Millionen Franken gerechnet. Im Neunmonatszeitraum berichtete Holcim unter dem Strich einen Gewinn von 1,04 Milliarden Franken.
Während es in Europa, Nord- und Lateinamerika ergebnisseitig im operativen Geschäft besser lief als im Vorjahr, zeigte das Geschäft in Indien Schwächen. Holcim hat ein erhebliches Standbein auf dem indischen Markt und Indien macht rund ein Drittel vom Konzernumsatz aus. Der Zementabsatz in der Konzernregion Asien/Ozeanien, inklusive dem Indiengeschäft, ging in den ersten neun Monaten um 3,4 Prozent zurück. Der Verkauf von Zuschlagstoffen knickte um 6 Prozent und der Verkauf von Transportbeton um 6,5 Prozent ein. Dementsprechend rutschte der Umsatz um 10,8 Prozent auf 5,6 Milliarden Franken ab.
In Europa konnten die Schweizer unterdessen im Neunmonatszeitraum 0,7 Prozent mehr Zement verkaufen als im Vorjahr. Für den Zeitraum Juli bis September wuchs der Verkauf sogar um 4 Prozent. In Nordamerika fiel das Absatzwachstum im dritten Quartal mit einem Plus von 5,7 Prozent beim Zement allerdings noch stärker aus.
Mit Blick auf das Gesamtjahr zeigen sich die Schweizer jetzt pessimistischer. Holcim erwartet, die Absatzvolumen des Vorjahres bei Zement, Zuschlagstoffen und Transportbeton 2013 nicht zu erreichen. Während in Europa mit einem höheren Zementabsatz gerechnet wird, ist Holcim bei Latein- und Nordamerika und Afrika, Naher Osten weniger positiv gestimmt. In Asien, Pazifik werden Zementverkäufe auf dem Niveau des Vorjahres erwartet.
Noch im Sommer erklärten die Schweizer, "während die Zementverkäufe in den Regionen Asien-Pazifik und Lateinamerika steigen dürften, sind wir mit Blick auf Europa, Afrika und den Nahen Osten weniger optimistisch". Unangetastet bleibt aber der Gewinnausblick. Dank des Sparprogramms sieht Holcim beim betrieblichen EBITDA und Betriebsgewinn weiter, unter ähnlichen Marktbedingungen, ein "organisches" Wachstum und eine Margenverbesserung.
Die Geschäftsentwicklung bei Holcim und anderen Baustoffkonzernen gilt als Barometer für die breitere Wirtschaftstätigkeit und wird vom Markt deshalb genau verfolgt. Der französische Baustoffkonzern Lafarge hatte im Juli die Prognose gesenkt und rechnet nur noch mit einem Wachstum der Zementnachfrage von bis zu drei Prozent. Zuvor war der Konzern von bis zu vier Prozent ausgegangen. Die Franzosen werden am Mittwoch über den Geschäftsverlauf der vergangenen drei Monate berichten. Am Donnerstag folgen HeidelbergCement.
Die Deutschen haben sich zum Ziel gesetzt, den Umsatz und das operative Ergebnis im Jahr 2013 weiter zu steigern und eine "spürbare Verbesserung" des Ergebnisses vor Steuern zu erreichen. Der Konzern ist nach Einschätzung von Analysten weniger stark in Problemländern präsent als Holcim.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.comDJG/DJN/cbr/ros (END) Dow Jones Newswires
November 05, 2013 03:28 ET (08:28 GMT)
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