Ambitionierte Ziele 03.01.2017 16:41:41

Bausoftwarehersteller RIB Software wird bei Zielen für Joint Venture konkreter

"Für RIB Software erwarten wir aus dem Joint Venture bei Erreichen eines Marktanteils von 5 Prozent jährliche Einnahmen von 800 Millionen Euro", sagte Vorstandschef Thomas Wolf der "Börsen-Zeitung" (Dienstag). Das wäre ein großer Sprung: 2015 erzielte das im TecDAX notierte Unternehmen 82 Millionen Euro Umsatz.

Die Wachstumspläne des Bausoftwareherstellers fanden am Dienstag Anklang unter den Investoren. Am Nachmittag gewannen die Anteilsscheine des TecDAX-Unternehmens 2,75 Prozent auf 12,70 Euro und zählten damit zu den Favoriten im kaum veränderten Index für Technologie-Werte.

Derzeit befindet sich die gemeinsame Plattform noch im Aufbau. Ab dem Jahr 2020 dürften laut Wolf unter anderem die gesetzlichen Rahmenbedingungen so sein, dass das Joint Venture zum Erfolg werden kann. Der Markt für Bausoftware soll in den kommenden Jahren nach Schätzungen weiter wachsen.

Mit dem im September bekannt gegebenen Joint Venture zwischen RIB und Flex wollen die Stuttgarter ein Angebot für die Planung und die Kostenkalkulation von Bauprojekten bereitstellen - und sich damit zunutze machen, dass viele Großprojekte ihren Zeit- und Kostenrahmen überschreiten. Nach früheren Angaben wollen die Partner bis 2026 ein weltweites Auftragsvolumen von bis zu 40 Milliarden US-Dollar auf die Plattform holen. Branchenkreise rechnen bei entsprechenden Softwareangeboten mit Provisionen im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Ein Händler wertete die Aussagen des Vorstandschefs entsprechend positiv - insbesondere vor dem Hintergrund der jüngst deutlichen Verluste. So erinnerte er daran, dass die Papiere bis zum 23. November, dem Tag der Ankündigung des Joint-Ventures mit Flex, einen starken Lauf gehabt hatten und bis auf ein Hoch bei 14,86 Euro gestiegen waren. Das Ende Juli 2015 erreichte Rekordhoch von 16,94 Euro schien zunehmend in greifbare Nähe zu rücken. Danach jedoch bröckelten die Gewinne kontinuierlich ab, so dass sich der Verlust seit November auf aktuell rund 15 Prozent beläuft.

Ein Analyst sprach hinsichtlich des Vorhabens von einem "riesigen Markt" mit Verweis auf Deutschland, USA und China, den sich RIB Software durch das Gemeinschaftsprojekt erschließe. Die Kursgewinne, dank derer die Aktie am späteren Vormittag wieder über 13 Euro gestiegen war, gingen seiner Meinung nach daher auf den Zeitungsbericht zurück.

Das sah auch Analyst Andreas Wolf von Warburg Research so, auch wenn er persönlich mit Blick auf die avisierten 800 Millionen Euro vorsichtig ist, da dies Zukunftsmusik sei. "Wichtig ist die Frage, ob und wie schnell die gemeinsame Plattform relevante Transaktionsvolumina generieren kann", sagte er und verwies dabei auf die recht eingefahrenen Strukturen im Bauwesen, wo jeder seine etablierten eigenen, häufig lokalen Lieferanten habe. "Das wird nicht einfach werden", resümierte der Warburg-Experte./ck/ag/jha/men/she/fbr

STUTTGART (dpa-AFX)

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