08.04.2022 21:07:38

Bauindustrie rechnet mit Kurzarbeit

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutsche Bauindustrie stellt sich wegen des anhaltenden Materialmangels und steigender Preise auf Kurzarbeit ein. Die Situation habe sich in den vergangenen zwei Wochen weiter verschärft, sagte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag). Mittlerweile sei fast jedes Unternehmen direkt oder indirekt von den Folgen des Krieges in der Ukraine betroffen.

Sollte sich die Lage nicht grundlegend verändern, werde "die Luft dünn, die Ziele der Bundesregierung im Wohnungsbau und Verkehr zu erreichen", ergänzte Müller. Weil Material nicht mehr zu bekommen sei oder weil sie auf fallende Preise hofften, hätten mittlerweile 40 Prozent der Auftraggeber Aufträge zurückgestellt, 30 Prozent sogar storniert.

Der Verbandsvertreter nannte die Situation absurd: Vor Wochen habe die Branche noch händeringend um Arbeitskräfte geworben, "heute müssen wir uns Gedanken machen, wie wir die halten, die wir haben". Es sei ein richtiger Schritt, dass Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bereits angekündigt habe, die laufende Kurzarbeitergeldregelung bis September zu verlängern. Der Bund sollte künftig aber auch die Sozialbeiträge übernehmen, forderte Müller./brd/DP/he

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