Schlechtere Ergebnisse |
19.09.2019 17:54:00
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BAUER-Aktie nach Gewinnwarnung im Abwärtsrausch
Projektverschiebungen lassen den Tiefbauspezialisten BAUER pessimistischer für das Gesamtjahr werden. Zudem wirken sich die niedrigen Marktzinsen negativ auf das Zinssicherungs-Geschäft des Unternehmens aus. Das Unternehmen aus Schrobenhausen reduzierte am Mittwochabend deshalb seine Gewinnziele für das Jahr 2019.
Zu Projektverschiebungen sei es in unterschiedlichen Ländern gekommen, besonders in Südost-Asien, sagte Unternehmenschef Michael Stomberg der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag. So habe ein Regierungswechsel in Malaysia alle Bauprojekte gestoppt, um die Korruption zu bekämpfen. Die BAUER AG rechnete aber mit einer Wiederaufnahme der Projekte, die wohl aber erst 2020 kommen werde. In Thailand führte die Königs-Krönung und die Regierungsbildung zu monatelangem Stillstand und in Vietnam seien die Behörden nicht in der Lage, Baugenehmigungen zu erteilen.
Kurs der BAUER AG nach neuerlicher Gewinnwarnung im Tiefenrausch
Die jüngste Gewinnwarnung war eine zuviel und brachte das Fass zum Überlaufen: Nachdem BAUER am Mittwochabend erneut sinkende Erträge in Aussicht gestellt hatte, rauschten die Papiere am Donnerstag schlussendlich um 24,57 Prozent auf 15,50 Euro in die Tiefe.
Ein Analyst bezeichnete die Gewinnwarnung als große Überraschung. Die hohen Schwankungen mit Blick auf die Ertragsentwicklung von BAUER setzten sich fort.
Die Analysten von Kepler rechneten vor, dass BAUER zwischen 2009 und 2017 mindestens einmal pro Jahr sinkende Gewinne in Aussicht gestellt habe. Ausgerechnet im schlechten Börsenjahr 2018 aber habe das Unternehmen keine derartige Warnung ausgesprochen.
Laut dem Fachmann Sven Diermeier vom Analysehaus Independent Research dürfte die Gewinnwarnung das Vertrauen der Anleger in das Unternehmen und in die Aktien belasten. Für den Experten Stephan Klepp von der Commerzbank ist nach der aktuellen Prognosesenkung klar, dass die Markterwartungen nun wohl deutlich nach unten revidiert werden.
Ein Händler merkte zudem kritisch an, wo denn die Projektverzögerungen seien, wenn BAUER an der Umsatzprognose festhalte. Der Fachmann Jonas Blum vom Analysehaus Warburg Research sah das Risiko weiterer Abschreibungen, falls die verzögerten Projekte letztlich doch nicht umgesetzt würden.
Mit dem Kursrutsch an diesem Donnerstag ist nicht nur der seit August laufende Seitwärtstrend mit Kursen um die 20-Euro-Marke erst einmal beendet. Auch die seit Anfang April gelaufene Rally der Aktien ist mit einem Schlag ausgelöscht.
Bereits in den ersten drei Monaten des Jahres hatten die Aktien einen guten Lauf gehabt. Im Zuge der allgemeinen Markterholung hatte sich der Kurs damit von Anfang Januar bis zum Anfang Juni erreichten Jahreshoch bei 24,75 Euro glatt verdoppelt. Vom Mitte 2008 erklommenen Rekordhoch bei fast 72 Euro sind die Anteilsscheine derweil meilenweit entfernt.
/ajx/fba
FRANKFURT / HAMBURG (dpa-AFX Broker)
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