25.10.2013 20:46:31
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Batistas Ölkonzern OGX muss Gläubigerschutz beantragen - Kreise
Von Emily Glazer und Luciana Magalhaes
Für den brasilianischen Großunternehmer Eike Batista wird die Luft offenbar immer dünner. Der Ölkonzern OGX, das Flagschiff seines Firmennetzes, bereite einen Antrag auf Gläubigerschutz in Brasilien vor, sagten informierte Personen. Damit wolle sich OGX angesichts sinkender Barmitteln reorganisieren.
OGX bereite einen gerichtlichen Sanierungsplan vor, der vergleichbar mit einem gestrafften Antrag auf Gläubigerschutz in den USA sei. Diese Vorgehensweise unterscheide sich vom traditionellen Konkursverfahren in Brasilien, die häufig in der Abwicklung des Unternehmens enden, sagten einige der Informanten. Der Antrag von OGX könnte jederzeit bis Ende kommender Woche erfolgen.
Der klamme Ölkonzern OGX PETROLEO E GAS PARTICIPACOES hat bisher ohne Erfolg mit seinen Gläubigern über eine Restrukturierung der Schuldenlast verhandelt. Auf dem Konzern lastet ein Schuldenberg von 3,6 Milliarden US-Dollar. Viele Gläubiger seien diese Woche nach Brasilien gereist, um mit dem Management und Finanzberatern über die brisante Situation zu sprechen, sagten Informanten.
OGX habe dabei seine Gläubiger bereits um eine Finanzspritze in Höhe von 75 Millionen Dollar gebeten. Die Gläubiger sind allerdings besorgt, ob sie ihr Geld jemals wiedersehen - und haben Batista offenbar bisher keine Antwort gegeben.
Sprecher von OGX und Batista waren kurzfristig nicht für einen Kommentar zu erreichen.
Ein Grund für den drohenden Antrag auf Gläubigerschutz von OGX sei zusätzlich zur insgesamt düsteren Lage auch die Problematik, überhaupt die gewohnte Geschäftstätigkeit am Laufen zu halten. Zulieferer seien angesichts der schwierigen Lage des Unternehmens immer zurückhaltender, Geschäfte mit dem Ölkonzern zu machen, sagte ein Informant.
Die Aktien von OGX brachen in den vergangenen Monaten um mehr als 90 Prozent ein. Anfang Oktober hatte das Unternehmen eine fällige Zinszahlung auf seine Anleihen in Höhe von 44,5 Millionen Dollar ausfallen lassen. Im Dezember wird die nächste Zinszahlung fällig, die dann bei 100 Millionen Dollar liegt.
Batista hat in den vergangenen gut 15 Monaten den Großteil seines Vermögens verloren, nachdem sein kapitalintensives Geschäftsimperium angesichts einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums einige ehrgeizige Produktionsziele verfehlte. Batista, der einst mit einem geschätzten Vermögen von rund 30 Milliarden Dollar als siebtreichster Mann der Welt galt, verschwand aus dem Milliardärsranking. Seit einiger Zeit versucht er zu retten, was zu retten ist. Zahlreiche Beteiligungen wurden schon verkauft.
Aktuell scheint sich ein weiterer Deal einzufädeln. Der brasilianische Versorger Eneva, der von der deutschen E.ON und Batista selbst kontrolliert wird, will den Anteil an dem Gaskonzern OGX Maranhao Petreleo e Gas aufstocken, sagten zwei informierte Personen. Derzeit liefen die Verhandlungen. Batista wolle einen Anteil verkaufen, um die Erlöse in sein Flagschiff, OGX Petroleo, zu stecken.
Derzeit hält Eneva 33,3 Prozent an OGX Maranhao. Ein Sprecher von Eneva wollte sich nicht zu den Informationen äußern. Zuerst hatte die Tageszeitung Folha de S. Paulo am Donnerstag über den Vorgang berichtet.
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October 25, 2013 14:14 ET (18:14 GMT)
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