02.04.2015 11:56:45

BASF will von Umicore Schadensersatz wegen Patentverletzung

   Von Barbara Millner

   FRANKFURT (Dow Jones)-- Bislang kennt man Patentstreitereien vor allem aus dem Umfeld der Elektronikkonzerne. Jetzt hat aber auch der Chemiekonzern BASF jüngst eine Front im Kampf um Patente eröffnet. Das Unternehmen hat in den USA eine Klage gegen den Katalysatorenhersteller Umicore eingereicht und fordert nach Umsatzeinbußen in Milliardenhöhe Schadensersatz.

   Die belgische Gesellschaft habe zwei Patente für Schlüsselkomponenten in Lithium-Ionen-Batterien verletzt, bringt die BASF SE in ihrer Klage vor einem Bezirksgericht im US-Bundesstaat Delaware vor. Die Batterien kommen unter anderem in Elektroautos zum Einsatz.

   Die BASF SE sei durch das Verhalten ein "bedeutender finanzieller Schaden" entstanden, schreiben die Ludwigshafener in ihrer Klageschrift. Ihr seien Milliarden Dollar an möglichen Umsätzen entgangen. Zudem sei das Unternehmen als Lieferant von Batterien für Elektroautos, die 2016 und 2017 auf den Markt kommen sollen, aus dem Rennen. Die Chemiekonzern prangert schließlich an, dass durch das Verhalten von Umicore sein Ruf in der Lithium-Ionen-Batterien-Industrie beschädigt sei.

   Exakte Angaben zur Höhe der Schadensersatzforderungen machte BASF auf Nachfrage nicht. Umicore wies die Vorwürfe zurück und will sich energisch verteidigen, wie das belgische Unternehmen in einer Stellungnahme schreibt.

   Über die Klage, die BASF gemeinsam mit dem US-Forschungsinstitut Argonne am 20. Februar eingereicht hat, haben bereits mehrere Medien berichtet.

   Konkret geht es in der Klage um das Kathodenmaterial Nickel-Kobalt-Mangan (NCM), das vermehrt in Lithium-Ionen-Batterien eingesetzt werden soll. Die Akkus sollen mehr Energie speichern und Elektroautos länger fahren lassen als heutige Batterien. Die NCM-Technologien seien von Argonne entwickelt und 2009 an BASF lizenziert worden.

   2011 sei NCM in geschätzt 32 Prozent der hergestellten Lithium-Ionen-Batterien zum Einsatz gekommen, 2020 dürfte der Anteil auf 40 Prozent steigen, so BASF in der Klageschrift. Der Markt für Batteriematerialien soll Schätzungen zufolge bis 2020 jährlich um 30 Prozent wachsen.

   BASF setzt große Hoffnungen in das Batteriematerialien. 2020 sollen in diesem Bereich jährlich 500 Millionen Euro umgesetzt werden. Derzeit ist es ein zweistelliger Millionenbetrag.

   Vor kurzem hat BASF ein Batterie-Gemeinschaftsunternehmen mit der japanischen Toda Kogyo Corp gegründet, das Kathodenmaterialien für Lithium-Ionen-Batterien in Japan anbieten wird. 2012 eröffnete BASF eine Anlage für Kathodenmaterialien in Ohio, in die mehr als 50 Millionen Dollar investiert wurden. Da auch bei NCM-Material irgendwann "das Ende der Fahnenstange" erreicht sein werde, forsche BASF bereits an weiteren Ausgangsstoffen, sagte ein BASF-Sprecher. Er nannte hier unter anderem Lithium-Schwefel-Akkus, die deutlich mehr Energie speichern können als Lithium-Ionen-Akkus.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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   April 02, 2015 05:26 ET (09:26 GMT)

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