Vorsicht angebracht 20.11.2018 14:46:41

Bankhaus Metzler rät zu defensiverer Aufstellung am Aktienmarkt

Bankhaus Metzler rät zu defensiverer Aufstellung am Aktienmarkt

Die goldenen Zeiten seien vorbei, die Schwankungen nähmen zu, und die Aufwärtsbewegungen dürften in Zukunft moderater ausfallen. "Es ist sehr gut möglich, dass wir den Höhepunkt am US-Aktienmarkt gesehen haben", sagte Timo Schwietering, Leiter Kapitalmarktanalyse, am Dienstag in Frankfurt. Und da der US-Markt in der Regel auch der Taktgeber für die Börsen in Europa ist, dürfte es dort kaum anders laufen.

"Wir haben zwar konjunkturell einen Rückstand gegenüber den USA von über drei Jahren, doch wenn in den USA etwas ins Rutschen kommt, haben wir keine Zeit, was aufzuholen", warnte er. Daher sei eine zentrale Frage, in welchem Stadium sich die weltgrößte Volkswirtschaft aktuell befinde.

Einig sind sich die Experten vom Bankhaus Metzler, dass eine Rezession weder in den USA noch weltweit in Sicht sei. Selbst der Handelskonflikt - seit längerem das Sorgenthema Nummer eins der Investoren - dürfte nicht so weit gehen, dass Präsident Donald Trump die US-Wirtschaft tatsächlich abschotte. Dahinter steckten im Grunde bilaterale Auseinandersetzungen der USA mit ihren jeweiligen Handelspartnern und hier zuvorderst mit China, betonte Carolin Schulze Palstring, Analystin für Makroökonomie bei der Privatbank.

Immerhin seien die USA in ihrer Zollpolitik bislang tatsächlich "deutlich kulanter" gewesen als andere Länder, was Trump nun ändern wolle. Sein Alleingang gebe zwar zu Sorgen Anlass, doch wird im Bankhaus Metzler weiter von einer Einigung ausgegangen. Sollte es doch zu einem Domino-Effekt von Zollanhebungen kommen, würde das "die Weltwirtschaft aber nicht aus den Angeln heben", wie Schulze Palstring sagte. Eine Gefahr entstünde dennoch, da in den USA die Inflation steigen und die US-Notenbank (Fed) dazu zwingen könnte, ihre Zinsen stärker anzuheben. Das hätte wiederum negative Auswirkungen auf die am US-Dollar hängenden und zum weltweiten Wirtschaftswachstum beitragenden Schwellenländer.

Unter anderem deshalb hält Metzler ein Umschichten von US-Aktieninvestments in Schwellenländer nicht ohne Weiteres für ratsam, obwohl die Bewertungen dort - konträr zu denen in den USA - aktuell deutlich unter ihrem historischen Durchschnitt liegen. Vielmehr setzt Metzler, wenn es um Aktien geht, trotz der Gefahren durch den Brexit und Italien vor allem auf Europa. Mit Blick auf einzelne Branchen habe Metzler zuletzt aus dem Bereich Finanzen in den nicht-zyklischen Konsum umgeschichtet, wie Portfoliomanager Frank Endres sagte. Auch Aktien aus dem Gesundheitsbereich seien stark vertreten, während die Autobranche etwa mit viel Skepsis gesehen werde.

Das laufende Jahr bleibt dem Experten zufolge ein schwieriges Pflaster für Aktienbesitzer. "Es wird kein gutes, aber auch kein wirklich schlechtes Aktienmarktjahr sein", sagte Endres. 2019 werde es kaum besser aussehen.

Für den Dax (DAX 30) erwartet das Bankhaus Metzler Ende des neuen Jahres vom aktuellen Zeitpunkt aus gesehen einen Kursanstieg um rund 1000 Punkte auf etwa 12 200 Punkte. Damit würde der deutsche Leitindex wieder auf sein im Oktober erreichtes Niveau steigen, was ein Plus von knapp 9 Prozent bedeutet.

Den Stoxx Europe 600 sieht Portfoliomanager Endres dann wieder auf 380 Punkte klettern, was von heute aus betrachtet einem Plus von rund 8 Prozent gleichkäme.

/ck/gl/jha/

FRANKFURT (dpa-AFX)

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