01.07.2015 13:55:00
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Banker sähen bei Grexit keinen Funkenflug mehr
Die Märkte seien freilich erhöht volatil. Die jüngsten Entwicklungen hätten aber gezeigt, dass "so ein Event in den letzten Tagen durchgespielt wird", sagte der Chef der Privatbank, Bernhard Ramsauer, am Mittwoch vor Journalisten in Wien.
Durch das EZB-Anleihenaufkaufsprogramm sollten Ansteckungseffekte bei Staatsanleihen anderer Peripherieländer beherrschbar sein, schreibt die Bank in einer aktuellen Analyse. Speziell da in Spanien, Irland und Portugal Reformmaßnahmen schon wirkten.
Auch was künftige Wahlen in Euroland betrifft, so sollte das Beispiel Griechenland da nicht destabilisierend wirken: Im Gegenteil, die aktuelle Lage in Griechenland sei für die Bevölkerung dort äußerst schwierig und dürfte aus Sicht der Banker Anhänger von Syrizas Forderungen aus anderen EU-Ländern eher abschrecken. Deshalb, so mutmaßen die Semper-Constantia-Autoren, könnte nach einem Griechen-Exit zum Beispiel "in Spanien die Gefahr ausgehend von Podemos sogar leicht sinken". Die spanische Linkspartei Podemos lehnt den rigiden Sparkurs der spanischen Regierung ab.
In den Augen der Semper-Constantia-Banker ist die vor vier bis fünf Jahren gesehene Gefahr, dass der Funke auf Spanien oder Italien überspringt, heute nicht mehr gegeben. "Aus dem Funken ist ein Fünkchen geworden", meinte Ramsauer heute.
Der am 30. Juni eingetretene Zahlungsverzug gegenüber dem IFW werde keinen unmittelbaren Default für griechische Anleihen auslösen und damit kurzfristig nicht das größte Problem darstellen. "Final kommt es darauf an, ob das griechische Votum als Abstimmung über den Verbleib in der Eurozone oder als Abstimmung über weitere Sparmaßnahmen gesehen wird."
Der Ausstieg Griechenlands aus der EU bzw. aus der Eurzone sei über das letzte Wochenende eine reale Variante geworden, die jetzt in der Hand der Bevölkerung liege.
(Schluss) rf/sp
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