Nach EZB-Leitzinssenkung 04.09.2014 16:09:00

Banken schließen negative Sparzinsen aus

"Negative Einlagenzinsen schließen wir aus", hieß es heute unisono aus Erste Bank und Bank Austria zur APA.

Die negativen Einlagenzinsen, die die Banken selbst für ihre Einlagen bei der EZB bezahlen müssen, würden sich realwirtschaftlich nicht dramatisch auswirken, so der Sprecher der Bank Austria. Den Einzelkunden würden sie nicht treffen. Die Banken werden aber verstärkt Geld von der EZB abziehen und alternativ in längere Laufzeiten veranlagen - etwa in Staatsanleihen oder am Anleihenmarkt.

"Wir erwarten von der Leitzinssenkung generell keine Auswirkungen auf das Kundengeschäft, weil die Zinsen am Geldmarkt schon sehr tief sind", so die Bank Austria. Die Erste Bank geht davon aus, dass die Zinsen sowohl auf der Einlagen- als auch Kreditseite niedrig bleiben werden.

Was die Höhe der aktuell schon sehr niedrigen Einlagenzinsen betrifft, wollen die Kreditinstitute vorerst einmal nicht sofort auf die heute um 0,10 Prozentpunkte auf 0,05 Prozent gesenkten EZB-Leitzinsen reagieren, sondern den Markt beobachten und später darüber entscheiden.

Die Zinsen für Kredite, die großteils an den Euribor gekoppelt sind, dürften erst zeitverzögert runter gehen, hieß es aus der Erste Bank. Bei der Bank Austria rechnet man nicht damit, dass die heutige Zinssenkung das Kreditgeschäft ankurbeln wird. Die mangelnde Nachfrage nach Krediten habe andere Ursachen als die Konditionen und werde von Risiko- und Bonitätsüberlegungen stärker bestimmt als vom heute schon historisch niedrigen Zinsniveau. "Gegenwärtig scheuen viele Unternehmen Investitionen", so der Bank-Austria-Sprecher.

(APA) ggr/ivn

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