"Keine neuen Schritte" |
11.06.2013 07:54:31
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Bank of Japan bleibt auf Kurs und enttäuscht die Märkte
Das riesige Anleihekauf-Programm der BoJ hat auf dem Markt für Staatsanleihen heftige Schwankungen ausgelöst. Einige Anleger hatten deshalb erwartet, dass die Notenbank diese Launenhaftigkeit zu kontrollieren versuchen würde - etwa über erweiterte Kreditprogramme an Geschäftsbanken.
Weil dies aber nicht geschah, sackte der Kurs des US-Dollars gegenüber dem Yen kurz nach der Entscheidung scharf ab; der Nikkei-Aktienindex fiel im Nachmittagshandel in Tokio um mehr als ein Prozent. Mittlerweile hat der Dollar einen teil seiner Verluste wieder aufgeholt und kostet wieder über 98 Yen.
Die Notenbank präsentierte außerdem einen deutlich zuversichtlicheren Ausblick auf die Konjunktur und machte diesen an steigenden Exporten und Investitionen sowie der höheren Kauflust der Verbraucher fest. Im ersten Quartal war die Wirtschaft aufs Jahr hochgerechnet um 4,1 Prozent gewachsen.
Die Währungshüter erklärten außerdem, dass die Zentralbank mit der Auszahlung erster Raten aus einem im Oktober aufgelegten Kreditprogramm begonnen habe. Große und regionale Banken sollen so die Summe von 3,15 Billionen Yen zum festen Zinssatz von 0,1 Prozent erhalten, wenn sie mehr Geld an die Realwirtschaft verleihen.
Anfang April hatte die BoJ eine radikale Wende in der Geldpolitik vollzogen und beschlossen, die Geldbasis mit einer Jahresrate von 60 bis 70 Billionen Yen auszuweiten, um Japan aus der seit 15 Jahren anhaltenden Deflationsspirale herauszuführen. Dazu wurde das Programm zum Ankauf von Wertpapieren drastisch ausgeweitet. Die Geldbasis soll in zwei Jahren verdoppelt und die Inflation auf 2 Prozent getrieben werden. Derzeit ist die Inflationsrate leicht negativ.
DJG/WSJ/chg
Dow Jones Newswires
Von Tatsuo Ito und Takashi Nakamichi
TOKIO
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