04.09.2014 13:32:31
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Bank of England hält an laxer Geldpolitik fest
Von Andreas Plecko
Die Bank of England (BoE) hält kurz vor dem schottischen Referendum an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest. Bei der Sitzung am Donnerstag ließ der neunköpfige Rat den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,50 Prozent. Dieser Beschluss war an den Finanzmärkten allgemein erwartet worden.
Doch die absehbare Zinswende rückt näher, wenngleich die Währungshüter dieses Manöver vorsichtig angehen dürften. Vor allem die wirtschaftliche Schwäche der Eurozone und die geopolitischen Risiken in der Ukraine und im Nahen Osten sowie das Referendum über eine Unabhängigkeit Schottlands lassen derzeit "Abwarten und Tee trinken" als ratsam erscheinen.
Bei der Sitzung im August hatten zwei Ratsmitglieder für eine sofortige Zinserhöhung um 25 Basispunkte plädiert. Damit hatte es das erste abweichende Votum gegeben, seit Gouverneur Mark Carney im Juli 2013 die Leitung der Notenbank übernahm. Das Votum für die aktuelle Sitzung wird mit dem Protokoll am 17. September veröffentlicht.
Mitte August, bei der Präsentation des Inflationsberichts, hatte Carney als Bedingung für eine Zinserhöhung genannt, dass sich der Anstieg der Löhne beschleunigen müsse. Zugleich dämpfte der Kanadier Befürchtungen, dass es zu einem steilen Zinsanstieg kommen könnte. Künftige Zinserhöhungen würden schrittweise erfolgen und das Niveau in den nächsten Jahren 2 oder 3 Prozent nicht übersteigen, versicherte Carney.
Nach Ansicht der meisten Analysten bewegt sich die BoE auf eine Zinserhöhung im ersten Quartal 2015 zu. Immer mal wieder waren Spekulationen über ein Vorziehen des Zinsschritts aufgekommen, da die britische Wirtschaft zuletzt deutlich auf Touren gekommen war.
Die von Gouverneur Carney angeführte Gruppe im BoE-Rat geht aber davon aus, dass die britische Wirtschaft aufgrund der flauen Lohnzuwächse noch weiter von ihrem vollen Potenzial entfernt ist, als es die deutlich gesunkene Arbeitslosigkeit zeigt. Sie fürchten, dass höhere Zinsen für viele Briten nur schwer zu verkraften wären und den Aufschwungs frühzeitig abwürgen könnten.
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September 04, 2014 07:02 ET (11:02 GMT)
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