Bank of England bleibt in Wartestellung

   Von Andreas Plecko

   Die britische Zentralbank bleibt in der Rolle des Beobachters und wartet ab, ob die Strategie des lockeren Geldes bald Früchte trägt. Der Leitzins wie auch das milliardenschwere Kaufprogramm für Staatsanleihen bleiben unverändert, wie die Bank of England (BoE) in London mitteilte. Das Zielvolumen des Kaufprogramms liegt damit weiter bei 375 Milliarden Britischen Pfund. Der Leitzins, zu dem sich die Geschäftsbanken bei der Notenbank refinanzieren können, verharrt auf dem Rekordtief von 0,50 Prozent. Die Beschlüsse waren von geldpolitischen Beobachtern mit großer Mehrheit erwartet worden.

   Die Stimmung in der britischen Wirtschaft ist derzeit gemischt. Im Bausektor und in der Industrie trübte sich das Geschäftsklima zwar ein, doch in dem für Großbritannien sehr wichtigen Dienstleistungsbereich gab es einen überraschenden Anstieg. Gegen ein schnelleres Rotieren der Notenpresse spricht auch, dass die Inflation trotz der insgesamt schwachen Wirtschaft hartnäckig über dem BoE-Inflationsziel von 2,0 Prozent verharrt.

   Ein erneutes Anwerfen der Notenpresse könnte die Inflationserwartungen steigen lassen, sodass der Preisauftrieb auch zukünftig kräftiger ausfallen würde, als von der Notenbank angestrebt. Im Januar lag die Teuerung bei 2,7 Prozent. Als Alternative für eine Aufstockung des Kaufprogramms brachte Vizegouverneur Paul Tucker zuletzt die Option ins Spiel, den Einlagenzins ins Negative zu senken, was die Kreditvergabe der Banken anregen könnte.

   Gouverneur Mervyn King hatte sich bei der Sitzung im Januar für eine Ausweitung der Anleihekäufe ausgesprochen, konnte sich aber gegen die Mehrheit im Zentralbankrat nicht durchsetzen. Das Volumen der bisherigen Wertpapierkäufe entspricht etwa einem Viertel der jährlichen Wirtschaftsleistung Großbritanniens. Damit übertrifft die BoE andere große Notenbanken wie die Federal Reserve oder die Europäische Zentralbank (EZB) bei weitem.

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   March 07, 2013 07:02 ET (12:02 GMT)

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