Stagflations-Sorgen |
27.11.2022 14:49:00
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Bank of America-Umfrage: Fondsmanager sehr zurückhaltend bei Tech-Aktien
• Enorme Rezessions- und Stagflations-Sorgen
• Große Skepsis gegenüber Tech-Aktien
Lieferkettenprobleme nach der Corona-Krise sowie der Ukraine-Krieg lassen die Inflationsraten teils neue Rekordhochs erreichen. Zwar versuchen die Währungshüter dem mit einer starken Straffung der Geldpolitik entgegenzuwirken, doch besteht dadurch die Gefahr, dass die Wirtschaft hierdurch abgewürgt wird. In diesem Umfeld ist die Stimmung an den Aktienbörsen sehr gedrückt.
Professionelle Investoren pessimistisch
Wie Investing.com unter Berufung auf eine Bank of America-Umfrage berichtet, befürchten 73 Prozent der im November befragten 272 Fondsmanager, dass sich die Weltwirtschaft in den nächsten zwölf Monaten abschwächen wird. Wie schlecht die Stimmung ist, erkennt man auch daran, dass 77 Prozent der Befragten eine Rezession für wahrscheinlich halten und sogar 92 Prozent eine Stagflation - d.h. eine unterdurchschnittlich schwache Wirtschaft bei gleichzeitiger überdurchschnittlicher Inflation - für möglich halten.
Als größte Tail-Risiken haben die professionelle Investoren eine anhaltend hohe Inflation (32 Prozent), eine Verschlimmerung der geopolitischen Lage (18 Prozent), eine weiterhin falkenhafte Geldpolitik der Zentralbanken (18 Prozent) sowie eine tiefe globale Rezession (18 Prozent) ausgemacht.
So reagieren die Fondsmanager
Des Weiteren befürchten 77 Prozent der Investoren, dass sich die Ergebnisse der Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten verschlechtern werden. Vor diesem Hintergrund bleibt das Interesse an Aktien gedämpft. Stattdessen setzen die befragten Fondsmanager lieber auf eine rekordhohe Cash-Quote von 6,2 Prozent.
Wenn denn in Aktien angelegt wird, dann in defensive Werte. So kam es im November zu einer starken Rotation von Versorgern und Tech-Unternehmen hin zu Industriewerten und Banken. Die Allokation der Fondsmanager in Technologie-Aktien ist nun so niedrig wie letztmals im Jahr 2006. Dass der Technologiesektor, der in den vergangenen Jahren noch die Zuglokomotive des Bullenmarkts war, nun derart gemieden wird, ist auf die falkenhafte Geldpolitik der Notenbanken zurückzuführen. Denn zum einen sind Tech-Unternehmen in der Regel stärker fremdfinanziert, somit bedeuten steigende Zinsen für sie auch deutlich höhere Finanzierungskosten. Zum anderen halten sich Firmen in Zeiten höherer Zinsen oftmals mit Investitionen etwa in neue Technologien oder Software zurück.
Noch keine Besserung in Sicht
Hoffnung auf eine rasche Besserung haben die Fondsmanager anscheinend nicht: "Zwei Drittel der Investoren erwarteten bei früheren 'Big Lows' am Aktienmarkt Zinssenkungen, im November rechnen jedoch lediglich ein Drittel der Befragten mit niedrigeren kurzfristigen Zinssätzen; dieser Punkt ist also noch nicht erreicht", erklärte Michael Hartnett, Chief Investment Strategist der Bank of America.
Redaktion finanzen.at
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