07.08.2013 15:26:00

Bank Austria und HVB retten wieder UniCredit-Halbjahreszahlen

Die Töchter der Mailänder Großbank UniCredit, in Deutschland die HypoVereinsbank (HVB) und in Wien die Bank Austria, haben einmal mehr mit ihren Halbjahreszahlen die Halbjahresbilanz der Konzernmutter gestützt.

Durch Überschneidungen von Divisionen und Gruppenfunktionen ist zwar keine Addition zulässig, betonen die Häuser. Aus den seit heute Mittwoch vorliegenden Daten ist aber ablesbar, dass der Gewinn der UniCredit wieder nicht aus Italien stammt. UniCredit hat gestern Nachmittag für die ersten sechs Monate 2013 einen Nettogewinn von insgesamt 810 Mio. Euro ausgewiesen. Das war ein Rückgang um 25,2 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012.

Die Münchner HVB (offizieller Name UniCredit Bank AG) wies bis Juni einen Konzernüberschuss nach Steuern von 818 Mio. Euro (Vorjahr: 912 Mio. Euro) aus. Die österreichische Bank Austria mit den Osteuropa-Bankentöchtern hat bis Ende Juni 566 Mio. Euro (minus 11,8 Prozent) in den Gruppentopf hineinfließen lassen.

Bank Austria-Chef Willibald Cernko kritisierte in seiner Halbjahrespressekonferenz, zur Zeit würden höchst widersprüchliche Ansprüche an die Banken gestellt. Zunehmende Kreditversorgung, mehr Eigenkapital samt höherer Risikopuffer, höhere Profitabilität und Beiträge zu den Krisenkosten - Stichwort: Bankensteuer, Abwicklungsfonds, Einlagensicherung. Von einem Rückzug aus dem Kreditgeschäft könne bei der Bank Austria keine Rede sein, weder aus Mittel-Osteuropa noch aus Österreich. "Wir haben fünf Jahre hindurch keine Dividende ausgeschüttet und vom Eigentümer zwei Milliarden Euro an Kapitalerhöhung erhalten, während der Wettbewerb Staatshilfe abgerufen hat."

Eine ursprünglich fürs erste Halbjahr erwartete Kapitalaufstockung soll nun in der zweiten Jahreshälfte kommen. Noch ist man dazu in Gesprächen mit den Aufsehern. 500 Mio. Euro habe die Bank schon an Ergänzungskapital (als Tier-2-Emission) von der UniCredit bekommen. "Wir werden im zweiten Halbjahr weitere Kapitalmaßnahmen setzen, um unser Geschäftsmodell entsprechend mit Kapital auszustatten". Finanzchef Francesco Giordano bekräftigte, dass man dafür keine Eile habe. "Wir sind da keinem Druck ausgesetzt." Mit 11,1 Prozent hartem Kernkapital sieht sich die Bank Austria im Kreis der bestausgestatteten Häuser.

"Wir werden Sanierungsbeiträge leisten, nur muss es leistbar sein", sagte Cernko heute mit Blick auf Bankenkrisen. In dem Zusammenhang sei es durchaus angebracht, "dass etwas differenzierter mit uns Banken umgegangen wird." Cernko musste einräumen, dass das Thema Banken offenkundig Wahlkampfthema der Sozialdemokratie geworden ist.

Die Bank Austria wird unter Bedingungen an einer Bad Bank für die staatliche Krisenbank Hypo Alpe Adria mitmachen. Aber "man will mit uns darüber nicht reden. Warum soll ich über ungelegte Eier gackern?", meinte der Banker in seiner Semester-Pressekonferenz. "Wir sind bereit, dieses Thema zu diskutieren, hätten auch die eine odere andere Vorstellung. Aber da gehörten zwei dazu." Im ORF-Mittagjournal meinte Cernko, man könne sich des Eindrucks nicht ganz verwehren, dass die Lage der Hypo Alpe Adria wegen des Wahlkampfs schöngeredet wird

(Schluss) rf/phs

ISIN IT0004781412 WEB http://www.bankaustria.at https://www.unicreditgroup.eu http://www.hypo-alpe-adria.com

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