Soll im Halbjahr stehen 18.03.2013 14:04:00

Bank Austria steht wieder vor Kapitalaufstockung

Die Kapitalstärkung wird wieder von der Mutter UniCredit kommen, sagte Bankchef Willibald Cernko am Montag bei der Jahrespressekonferenz in Wien. Ausmaß und genaue Instrumente werden noch diskutiert, auch in Abstimmung mit den jeweiligen Aufsichtsbehörden. Der Vorstand will den Kapitalschritt im ersten Halbjahr 2013 stehen haben.

UniCredit verteilt gerade im Konzern das Kapital neu, je nach Erfordernis. Die überkapitalisierte Tochter HVB (UniCredit Bank AG) wurde aktuell zu einer außerordentlichen Ausschüttung von einer Milliarde Euro verpflichtet, zusätzlich zur normalen Dividende von 1,5 Mrd. Euro.

Ob die Milliarde Sonderdividende vom Überschusskapital der HVB eine Indikation sei für eine Kapitalaufstockung in der Bank Austria in der selben Höhe, wollte die Bank Austria nicht beantworten. Es sei auch keineswegs so, dass UniCredit von der HVB Kapital abziehen müsse, um es bei der Bank Austria in Wien aufzustocken, meinte Finanzvorstand Francesco Giordano. Laut Cernko hat UniCredit zuletzt auch mit dem Verkauf eines 9,2 prozentigen Pakets an der großen Polen-Tochter Pekao Kapital freigeschaufelt, um Mittel dort einzusetzen, wo Wachstumsperspektiven seien.

Als Grund für die anstehende Verstärkung des Kapitalpolsters nannte die Bank Austria heute nicht nur regulatorische Erfordernisse. Es gelte auch, weiteres Kreditwachstum zu ermöglichen, ohne sich dabei immer nur haarscharf an gewissen Kapitalgrenzen zu bewegen. "Wir wollen immer verlässlich über 10 Prozent liegen", sagte Cernko heute. Auch gegen das schwierige Umfeld will man ausreichend gerüstet sein.

Und schließlich hänge der geplante Schritt auch damit zusammen, dass bestimmte Geschäfte wieder stärker in die Regionen verlagert werden. So etwa im Leasing. Das österreichische Leasinggeschäft wird nun wieder eine hundertprozentige Tochter der UniCredit Bank Austria. Das selbe passiere in Tschechien und anderen Märkten. Von der "globalen Lösung" im Leasing hat man sich wieder verabschiedet. Das Leasing wird wieder enger an die regionalen Banken angedockt.

Ein Börsegang zur Kapitalbeschaffung ist für die Bank Austria kein Thema, wurde ergänzend festgehalten.

Die Bank Austria fühlt sich im Vergleich zu den österreichischen Mitbewerbern komfortabel mit Kapital ausgestattet, wie heute betont wurde. Per Ende 2012 habe die Bank mit unverändert 10,6 Prozent hartem Kernkapital (Core Tier 1 Ratio) die von der europäischen Aufsicht EBA empfohlene Quote von 9 Prozent deutlich übertroffen.

Das gesamte Eigenkapital (IFRS) wird zum Stichtag Dezember 2012 mit 18,2 Mrd. Euro beziffert.

An die Mutter UnICredit gibt es für 2012 das vierte Jahr in Folge keine Dividendenausschüttung aus Wien. Was als Gewinn überblieb, bleibt in der Bank Austria AG in Wien.

rf/cri

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