Jahresgewinn 423 Millionen 18.03.2013 10:01:00

Bank Austria mit 678 Millionen Verlust im vierten Quartal

Im vierten Quartal lag der Nettoverlust bei 678 Millionen Euro, wie die Bank Montagfrüh mitteilte. Hauptgrund: Der Ausstieg aus dem teuren Kasachstan-Abenteuer. Im Gesamtjahr 2012 blieb trotzdem ein Nettogewinn von 423 Millionen Euro (Vorjahr: 206 Millionen Euro) über. 2011 waren die Belastungen noch höher gewesen. Die österreichische UniCredit-Tochter prüft Kapitalmaßnahmen, wie es in der Mitteilung hieß. Details werden in der Jahrespressekonferenz am Vormittag erwartet.

Insgesamt hatte die österreichische UniCredit-Tochter in der Bilanz 2012 einmalige Belastungen von mehr als eine Milliarde Euro zu verdauen. Weil im ersten Quartal aber ein Sondergewinn von 126 Millionen Euro aus Hybridanleiherückkäufen verbucht werden konnte, lagen die Einmallasten im Gesamtjahr saldiert bei 879 Millionen Euro.

Die größte Belastung kam von der kasachischen Problembank ATF, deren seinerzeitige Überzahlung auf Null abgeschrieben werden musste und deren paktierter Verkauf an einen kasachischen Oligarchen nun ebenfalls nicht ohne Verlust abging. 2012 riss die Kasachstan-Bank im Vorfeld des Verkaufs ein Minus von 423 Millionen Euro in die Bank-Austria-Bücher.

Auf Null abgeschrieben wurde zudem die ukrainische Ukrsotsbank, was 165 Millionen Euro kostete. Sie hat ebenfalls die Planeinnahmen verfehlt. 286 Millionen Euro kosteten Finanzierungsabschreibungen und Buchwertkorrekturen für die UniCredit Global Leasing. An der ist die Bank Austria mit 30 Prozent beteiligt.

Weiterhin über einer Mrd. Euro (bei 1,1 Milliarden Euro, plus 4 Prozent) blieben die Kreditvorsorgen und Kreditwertberichtigungen. Das lag an den Osttöchtern. In Österreich gab es einen Rückgang um 29 Prozent. Das Kreditvolumen insgesamt stieg um ein Prozent auf 132,4 Milliarden Euro. Das Wachstum kam zur Gänze aus Osteuropa.

Bankchef Willibald Cernko hob in der Mitteilung hervor, dass alle Sonderbelastungen aus dem operativen Ergebnis abgedeckt wurden. Fünf Jahre nach der Lehman-Krise sei die Bank Austria nach wie vor die einzige Großbank in Österreich, die auf Jahresbasis immer Gewinne geschrieben habe und ohne Staatsgeld auskam. Die harte Kernkaptalquote wird mit unverändert 10,6 Prozent beziffert.

Vor Risiko lag das Betriebsergebnis bei 2,7 Milliarden Euro (minus sieben Prozent), nach Kreditrisiko waren es 1,6 Milliarden Euro (minus 13 Prozent). Das Nettozinsergebnis, wichtigster Ergebnisbringer, blieb mit 4,37 Milliarden Euro (plus ein Prozent) stabil. Der Provisionsüberschuss sank leicht um 2 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro, während das Handelsergebnis um fast die Hälfte auf 664 Millionen Euro zulegte.

rf/kre

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