Weiter auf Kurs |
28.03.2018 11:11:00
|
Bank Austria: Industrie weiter sehr dynamisch, aber Risiken wachsen
Die Industrie sei weiter auf dem Kurs zu einem Produktionsplus von 4,5 Prozent im heurigen Jahr, doch würden die handelspolitischen Spannungen das Risiko erhöhen. Der EMI liege mit 58,0 Zählern weiterhin satt über der Marke von 50 Punkten, die ein Wachstum anzeige, so Chefökonom Stefan Bruckbauer am Mittwoch in einer Aussendung. Der dritte Rücksetzer hintereinander sei immerhin vom All-Time-High im Dezember (64,3) erfolgt. Bereits seit fast drei Jahren liege der Index über der Wachstumsgrenze und unterstreiche damit die längste Aufschwungphase der heimischen Industrie seit Beginn der Erfassung im Oktober 1998.
Die besonders starke Wachstumsphase rund um den Jahreswechsel 2017/18 habe die Industrie nun hinter sich gelassen - der Ausblick sei schwieriger, weil sich im März das Verhältnis zwischen Auftragseingängen und Lagerbeständen spürbar verschlechtert habe. Doch auch zu Beginn des Frühlings sei die Industriedynamik weiter überdurchschnittlich hoch. Freilich würden sich seit drei Monaten fast alle Teilindikatoren des EMI kontinuierlich nach unten bewegen. Bei Produktionsleistung, Auftragsentwicklung und Beschäftigung sowie den Lager- und Preistrends "verdichten sich Anzeichen, dass die Industrie etwas an Schwung verliert".
Besonders stark sei der Rückgang des Index im März auf das veränderte Auftragsumfeld zurückzuführen. Das Auftragswachstum sei den dritten Monat in Folge gesunken, das Wachstum der Neuaufträge habe sowohl aus dem Aus- als auch dem Inland nachgelassen. Deshalb hätten die Unternehmer die Ausweitung ihrer Produktionsleistung verlangsamt. Dennoch sei das Auftragsumfeld für die Industrie überdurchschnittlich günstig, und auch die Produktion zeige weiter ein stärkeres Wachstum als im langjährigen Mittel, so Ökonom Walter Pudschedl. Die Produktionskapazitäten-Steigerung im März habe offenbar nicht ausgereicht, um das dynamische Neugeschäft gänzlich abarbeiten zu können, die Auftragspolster hätten weiter zugenommen.
Für die Sachgüterindustrie war der März erneut eine Jobmaschine der heimischen Wirtschaft, so Pudschedl. Mit etwas geringerem Tempo als im Monat davor habe sich die Beschäftigung erneut stark erhöht - im ersten Quartal um mehr als 3 Prozent im Sachgüterbereich gegenüber dem Vorjahr, absolut ein Plus von über 20.000 Beschäftigten. Damit gehe ein Viertel des Beschäftigungswachstums der Wirtschaft auf die Industrie zurück, obwohl der Sektor nur rund 17 Prozent Anteil an der Gesamtbeschäftigung repräsentiere.
(Schluss) sp/phs
WEB http://www.bankaustria.at
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links: