Raus aus Ukraine |
06.08.2014 12:39:00
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Bank Austria fehlen durch Sanktionen 10-15 Mio - Raus aus Ukraine
Was die Krise und die Sanktionen nachhaltig kosten, kann die Bank "im klassischen Sinn nicht beantworten. Wir reden gerade einmal von entgangenem Geschäft." Auch die Bank Austria habe ihre Einschätzungen für den russischen Markt angepasst.
UniCredit-Chef Federico Ghizzoni hatte am Dienstag in Mailand erklärt, Russland sei für seine Gruppe kein systemisches Problem. In der Bank-Austria-Bilanz wird der Vorsteuergewinn aus Russland per Ende Juni mit 247 Mio. Euro ausgewiesen. Die Risikogewichteten Aktiva (RWA) werden mit 16 Mrd. Euro beziffert, in Russland sind 13 Mrd. Euro an Krediten vergeben. Außerdem hat die russische Tochter 12,5 Mrd. Euro an Einlagen eingesammelt.
Eine Glaskugel habe er nicht, sagte Cernko bei seiner Halbjahrespressekonferenz zu allen Fragen nach möglichen weiteren Sanktionsfolgen. Die russische Bank mache lokales Geschäft, das lokal refinanziert sei. Die Assetqualität liefere "keinen Grund für albtraumähnliche Zustände", so Cernko. Er hofft jedenfalls, dass in dem Konflikt die Diplomatie die Oberhand gewinnt.
Insgesamt sei es eine menschliche Tragödie, was sich in der Ukraine abspiele. Für die dortige Tochter Ukrsotsbank ist die Bank Austria wieder in Verkaufsgesprächen, bestätigte der Bankchef heute. Mit wem sagte er aber nicht. "Unsere Bemühungen, uns aus dem Land geordnet zurückzuziehen, sind intakt." Die Ukraine-Bank schrieb bis Juni netto 29 Mio. Euro Verlust.
In der Ukraine sind an die 40 der insgesamt 390 Filialen geschlossen - davon schon länger die früheren 25 Filialen auf der Krim und aktuell 12 im ostukrainischen Krisengebiet. Die Niederlassungen sind dauerhaft aufgelassen. In der Ukraine "fahren wir auf Sicht", so Cernko. In Kooperation mit der ukrainischen Aufsicht und Notenbank sei es gelungen, die Liquiditätslage zu stabilisieren. Einen Zuschuss der Mutter habe es dafür nicht gebraucht. Der Kreditbestand in der Ukraine wird mit rund 2 Mrd. Euro beziffert, neues Darlehensgeschäft wird nicht getätigt.
Einen Rückzug aus Ungarn schloss Cernko heute hingegen dezidiert aus. Die dortige Bank schrieb trotz Beeinträchtigungen durch die neuen Bankengesetze auch im Halbjahr Gewinn, vor Steuern waren das rund 12 Mio. Euro, allerdings war das ein Einbruch um 60 Prozent. Dennoch soll die Ungarnbank auch im Gesamtjahr Profit abwerfen.
Die Herausforderungen in der Region seien nicht wegzureden, sagte Cernko. "Aber die Geschichte haben wir mitgeschrieben". In den Jahren 2000 bis 2013 habe die Bank Austria in der Region Zentral/Osteuropa addiert 12,5 Mrd. Euro Nettogewinne gemacht. Dem seien Wertkorrekturen in diversen Ländern von Kasachstan bis Ukraine von 4,4 Mrd. Euro entgegengestanden.
(GRAFIK 0937-14, Format 42 x 86 mm) (Schluss) rf/sp
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