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04.03.2013 12:39:00

Bank Austria erwartet heuer nur leichtes Wachstum im Einzelhandel

Der Einzelhandel sollte heuer wieder leicht wachsen, erwartet die Bank Austria. Nominell sollte das Plus bei zwei bis drei Prozent liegen, preisbereinigt wäre das knapp ein Prozent Plus. Das wäre immer noch eine Verbesserung gegenüber 2012, als der Einzelhandel real stagnierte. "2013 wird die Kauffreudigkeit etwas Schwung gewinnen, gestützt auf leicht steigende Realeinkommen als Folge der niedrigeren Inflation im Vergleich zu 2012" schreibt Bank Austria Ökonom Günter Wolf.

Ein Teil der Mehrausgaben der Bevölkerung werde 2013 in den Onlinehandel fließen, aber die Zurückhaltung bei Pkw-Neuanschaffungen werde Kaufkraft für den Einzelhandel freigeben. Grundsätzlich sei der Einzelhandel aber unter Druck. Dazu trage das schwache Bevölkerungswachstum ebenso bei wie der "in vielen Bereichen längst hohe Sättigungsgrad der Konsumenten". Außerdem müssten die Haushalte ihr Geld zunehmend für rasch teurer werdende Budgetposten wie Wohnen und Energie ausgeben. So habe der Anteil der Konsumausgaben der Haushalte, die dem Einzelhandel zugute kommen, von 42 Prozent in den 1980er Jahren auf jetzt nur mehr 34 Prozent abgenommen. Hier zeichne sich keine Trendwende ab, auch weil der Preis im Einzelhandel ein entscheidendes Kriterium sei.

Davon würden die Konsumenten profitieren: Während die Verbraucherpreise im Schnitt seit 2005 um jährlich 2,2 Prozent stiegen, legten sie im Einzelhandel nur um 1,9 Prozent zu. Wobei sich innerhalb des Sektors Lebensmittel mit 2,8 überdurchschnittlich stark verteuerten, während industriell erzeugte Einzelhandelsgüter ohne Nahrungsmittel und Treibstoffe im Schnitt nur um 1,3 Prozent im Jahr zulegten.

Wolf sieht daher auch nächstes Jahr wenig Wachstumspotenzial: "Trotz einer weiteren Verbesserung des Konjunkturumfelds wird sich das Einzelhandelswachstum 2014 nicht nennenswert beschleunigen, da das Konsumausgabenwachstum durch die wieder leicht steigende Sparquote gedämpft wird und private Haushalte vermutlich wieder mehr für Fahrzeuge ausgeben werden, womit dem Einzelhandel Kaufkraft entzogen wird".

Ein positives Zeugnis stellt Wolf der Branche dennoch aus. Sie sei krisenresistent und habe effizient umstrukturiert: im Branchendurchschnitt sei der Nettobetriebsüberschuss von 2007 bis 2011 um 7,9 Prozent im Jahr gestiegen, während er in der Industrie um 2,3 Prozent sank und die Ertragslage in der Gesamtwirtschaft stagnierte.

(Schluss) tsk/ivn

WEB http://www.bankaustria.at

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