Für 2022 |
15.06.2022 16:08:00
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Bank Austria erhöht Wachstumserwartungen für österreichische Wirtschaft
Auch der Konjunkturindikator fiel im Mai auf minus 0,1 Punkte und lag erstmals seit 15 Monaten im negativen Bereich. Die stark betroffenen Branchen Industrie und Bauwirtschaft hätten vor allem mit Lieferproblemen und hohen Kosten zu kämpfen.
"Damit wird es am Dienstleistungssektor liegen, die österreichische Wirtschaft auf Wachstumskurs zu halten", so UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Die Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen und das während der Lockdowns angesparte Guthaben würden Handel und Gastgewerbe Schwung verleihen - trotzdem belaste die Inflation die Konsumlaune der Kunden.
Auch der Trend zu sinkenden Arbeitslosenzahlen wurde in den vergangenen Monaten eingebremst: Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote lag im Mai unverändert bei 6,2 Prozent. "Aufgrund der bisher sehr günstigen Entwicklung gehen wir trotz der steigenden Belastungen durch den Krieg in der Ukraine für den Arbeitsmarkt weiterhin von einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 6,3 Prozent im Jahresdurchschnitt 2022, beziehungsweise 6,1 Prozent für 2023 aus", sagte Pudschedl. Das sei der niedrigste Wert seit 2008 vor Beginn der Finanzkrise.
Zum Jahresende rechnet UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer mit einem Rückgang der Teuerung auf rund 6 Prozent (im Jahresvergleich). Grund dafür sei der verzögerte Rückgang des Ölpreises. Die Inflationsprognose für den Jahresdurchschnitt 2022 liege mit voraussichtlich 6,8 Prozent um rund ein Prozentpunkt höher, als bisher erwartet. Für 2023 wurde diese auf durchschnittlich 2,7 Prozent erhöht.
Wegen der erhöhten Inflationserwartungen rechnet die UniCredit Bank Austria mit stärkeren Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank (EZB). "Wir erwarten eine moderate Straffung der europäischen Geldpolitik, welche die Leitzinsen in den positiven Bereich bringt. Die derzeitigen Erwartungen des Geldmarkts, dass die Zinsen bis Ende 2023 um fast 250 Basispunkte angehoben werden, scheinen uns jedoch übertrieben", so Bruckbauer. Wegen der verlangsamten Konjunktur und der erwarteten Zinserhöhungen sehe Bruckbauer das Risiko "einer übermäßigen Verschärfung der Geldpolitik, die eine deutliche Verlangsamung der Wirtschaftsentwicklung mit sich bringen könnte."
prsl/pro
WEB http://www.bankaustria.at
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