Brexit verunsichert |
29.06.2016 15:06:00
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Bank Austria: Brexit dürfte 2017 deutlicher spürbar werden
Mit rund 2 Prozent im Gesamtjahr 2016 bleibt die Wachstumsprognose der Bank Austria für die österreichische Industrie jedoch unverändert. Die gedämpften Aussichten für das zweite Halbjahr sollten durch die besser als erwartete Performance in den ersten Monaten des Jahres kompensiert werden.
Zur Jahresmitte hat Österreichs Industriekonjunktur nämlich deutlich an Fahrt gewonnen. Der Bank Austria Einkaufsmanagerindex (EMI) ist im Juni auf das höchste Niveau seit fünf Jahren geklettert. Die Verbesserung habe sich auf breiter Basis vollzogen und sei vor allem auf eine spürbare Nachfrage nach "Made in Austria" zurückzuführen, heißt es.
Der Aufwärtstrend sollte mit Unterstützung aus Deutschland auch in den kommenden Monaten anhalten, wird erwartet. Mit dem Brexit seien jedoch dunkle Wolken am Konjunkturhimmel aufgezogen, die Industriedynamik dürfte daher ihren diesjährigen Höhepunkt bereits erreicht haben.
Alle Teilkomponenten des Indikators zeigen im Juni nach oben und machen eine Ausweitung der Produktion und die Anstellung neuer Mitarbeiter möglich. Auch gestiegene Auftragsbestände, deutlich höhere Einkaufsmengen und klar gestiegene Einkaufspreise unterstreichen die Verbesserung der Industriekonjunktur in Österreich.
Der Produktionsindex stieg im Juni auf den höchsten Wert seit zweieinhalb Jahren. Gründe dafür waren die Ausweitung der Inlandsnachfrage und eine maßgebliche Steigerung der Auslandsaufträge, die erstmals seit Herbst vorigen Jahres vor allem aus Europa erfolgt sei, so Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Die Auftragspolster der heimischen Industrie nahmen im Juni weiter zu, sogar mit dem stärksten Plus seit über zwei Jahren.
Durch die Ausweitung der Produktion beschleunigte sich auch der Beschäftigungsaufbau deutlich. Mit saisonbereinigt über 581.000 Arbeitskräften sind aktuell um rund 2.500 Personen mehr in der Sachgüterindustrie beschäftigt als vor einem Jahr.
Erstmals seit fast einem Jahr stiegen im Juni auch die Preise für Rohstoffe und Vormaterialien wieder an. Dennoch wurden die Verkaufspreise angesichts des hohen Wettbewerbsdrucks im Durchschnitt gesenkt, wenn auch weniger stark als im Vormonat.
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