Weniger Filialen |
21.10.2016 15:10:00
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Bank Austria: 500 CEE-Arbeitsplätze bleiben in Wien
Durch die Abspaltung habe die Bank Austria keine Geschäftsfelder verloren, man werde auch in Zukunft die Firmenkunden nach Osteuropa begleiten, betonte Zadrazil. Im bestehenden Markt fokussiere sich die Bank auf Österreich, biete aber das ganze globale Netz an. Der Privatkundenbereich, das Private Banking und auch der Firmenkundenbereich werde weiter ausgebaut.
Das Angebot an die Bank Austria-Mitarbeiter, auf freiwilliger Basis aus der Bank Austria auszuscheiden, würde er heute wieder so machen, betonte Zadrazil. Wie berichtet werden 959 Mitarbeiter bis Ende 2017 die Bank verlassen. Über die nächsten Jahre sollen es laut einem Medienbericht rund 2.000 werden. Der Mitarbeiterabbau hänge mit den Veränderungen in der Branche zusammen, etwa dem Niedrigzinsumfeld und der Digitalisierung. Man habe immer versucht, das freiwillig und sozial verträglich zu machen, ohne betriebsbedingte Kündigungen. Letztlich sei das Programm erfolgreich über die Bühne gegangen.
Für die Bank bedeute dies, sich als Universalbank weiter auszurichten. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis (CIR) soll bis 2018 auf 60 Prozent verringert werden, mittels Einsparungen und auch Ertragssteigerungen. Jetzt sei die Basis dazu gelegt worden.
Die Filiale werde dabei für das Privatkundengeschäft ein wesentlicher Bestandteil bleiben. Die Filialzahl werde auf 124 verringert. Das sei schon fast erreicht worden. Diese Zahl werde sich nicht mehr ändern. Die Filialen werden jetzt größer und mehr qualifizierte Beratung anbieten können. Es gebe jetzt auch eine Online-Filiale.
Eine große Herausforderungen seien die FinTechs und Internetbanken. Das Ziel sei es, die traditionellen Wert - Vertrauen, Qualität und Persönlichkeit - mit den neuen Möglichkeiten zu verbinden. Der Vorteil der traditionellen Banken sei, dass sie schon über einen Kundenstamm verfügten. Neue Kunden zu akquirieren sei relativ teuer. "Wir versuchen möglichst viel Knowhow von den Fintechs bekommen", so Zadrazil. FinTechs seien Kooperationspartner, die er schätze, aber nicht fürchte.
Trotz des Nullzinsniveaus schließt auch Zadrazil, wie zuvor schon Erste Bank-Vorstand Thomas Schaufler, Negativzinsen für Privatkunden aus.
Generell sieht Zadrazil die Bankenkrise auch in Italien ausgestanden, es gebe aber noch Problemfelder in einzelnen Banken. Dabei gehe es weniger um Spekulationen als um die Wirtschaftslage, weil etwa Firmenkredite notleidend seien.
Das Image der einzelnen Bankmitarbeiter habe unter der Bankenkrise kaum gelitten, aber die Reputation der Banken. "Wir müssen mit der Gesamtreputation wieder dort hin kommen, wo wir vor zehn Jahren waren", so Zadrazil.
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