15.11.2013 23:02:46

Badische Neueste Nachrichten: Sinneswandel

Karlsruhe (ots) - Die neue Führung in Peking lässt Druck aus dem Kessel: Mit der Abkehr von der Ein-Kind-Politik kommt Peking dem langgehegten Wunsch der Menschen im Riesenreich entgegen. Die Regelung war 1979 eingeführt wurden, um der Bevölkerungsexplosion zu begegnen. Inzwischen ist die Ernährung der Menschen nicht mehr das Hauptproblem für die kommunistischen Kader. Dazu kommt, dass das Gesetz in den vergangenen Jahren durch Ausnahmeregelungen immer mehr ausgehöhlt wurde. So traf die Ein-Kind-Beschränkung am Ende nur noch auf ein Drittel der Bevölkerung zu. Wer clever war, fand auch in dieser Gruppe ein Schlupfloch, um der Parteiführung in Peking ein Schnippchen zu schlagen. Insofern ist der Sinneswandel der Politikerkaste nur folgerichtig. Dazu kommt, dass China die Frauen ausgehen. Der Zwang zur Mini-Familie hat am Ende zu einem derart starken Männerüberschuss geführt, dass es inzwischen im Reich der Mitte einem Lotteriespiel gleicht, doch noch eine Partnerin fürs Leben zu finden. Der neu bekundete Reformwille sorgt für die Abkehr von der verhassten Politik der 70er Jahre. Vorbei sollen angeblich die Zeiten sein, als missliebige Kritiker in Umerziehungslagern mundtot gemacht wurden. Nur zeigt die aktuelle Entwicklung um die heutigen Regimekritiker, dass Anspruch und Wirklichkeit noch weit auseinanderklaffen.

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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de

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