29.06.2013 00:17:58

Badische Neueste Nachrichten: Misstöne

Karlsruhe (ots) - Den deutschen Sparern und Steuerzahlern muss das Messer im Sack aufgehen: Während die Bundesregierung mit Milliardenbürgschaften gegen die Finanzkrise ankämpfte, machten sich Pleite-Banker in Irland lauthals über die Deutschen lustig. Die Kanzlerin reagierte beim Gipfel in Brüssel mit Verachtung auf die herablassenden Sprüche aus der Dubliner Banken-Chefetage. Die Bosse aus der irischen Hauptstadt werden nicht die einzigen sein, die sich diebisch freuen, dass der deutsche Staat einspringen muss, um marode Finanzinstitute in den Partnerländern zu retten. Im Gefolge der Banken- und der Euro-Krise haben alte Ressentiments Hochkonjunktur. Wer geglaubt hatte, die lange gepflegten Vorurteile hätten endlich ausgedient, sieht sich getäuscht. Europa ist in den Köpfen der Menschen längst noch nicht so zusammengewachsen, wie es sich die Väter der europäischen Integration erträumt haben. Niemand braucht sich zu wundern, wenn die EU - und dies nicht nur an Stammtischen - auf immer weniger Begeisterung stößt. Der Wildwuchs in der Bankenbranche in den fetten Jahren vor dem Lehman-Debakel hat offensichtlich Sumpf-Blüten hervorgebracht, die weit entfernt sind von dem Idealbild, dass man sich von einem Bankier alter Schule macht. Die damaligen Chefs der Anglo Irish Bank haben aber nicht nur der EU und der Demokratie einen Bärendienst erwiesen, sondern auch die eigene Regierung düpiert. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise ließen sie die politische Führung in Dublin im Unklaren über das wahre Ausmaß des Finanzlochs. Inzwischen sind die Banker über alle Berge, aber der Flurschaden bleibt. Umso wichtiger ist es, Regelungen zu finden, die künftig dafür sorgen, dass nicht der Steuerzahler für Bankenverluste haftet, sondern Eigentümer und Anleger.

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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de

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