07.09.2013 00:14:59

Badische Neueste Nachrichten: Angst vor der Pleite

Karlsruhe (ots) - Nur knapp ist Zypern einer neuen Krise entgangen. Gerade noch rechtzeitig bekam das Parlament in Nikosia die Kurve und billigte die erforderlichen Reformgesetze, ohne die es keine neuen Hilfen aus dem Europäischen Rettungsfonds gegeben hätte. Der nächtliche Druck aus den anderen europäischen Hauptstädten zahlte sich aus. Am Ende nickte die Mehrheit im Parlament von Nikosia auch die beiden bis zuletzt heftig umstrittenen Reformgesetze ab. Es hat sich erneut gezeigt, dass ohne Druck aus den Gläubigerstaaten nichts läuft. Nur die Angst vor der Pleite hat die Parlamentarier am Schluss überzeugt. Hauptsache das Geld aus dem Rettungsfonds fließt - dann spielen andere Erwägungen keine Rolle mehr. Nach der ersten Abstimmung, bei der die besonders umstrittenen Gesetze die nötige Mehrheit nicht schafften, brach bereits Panik aus. Rette sich wer kann, lautete die Devise angesichts der immer näher rückenden Staatspleite. Anstatt staatspolitische Verantwortung zu zeigen, lieferten sich die Parteien im zyprischen Parlament eine Debatte, die eher an eine Komödieninszenierung erinnerte. Vor dem Abgeordnetenhaus skandierten Demonstranten "Wir werden nicht die Sklaven des 21. Jahrhunderts", ganz so, als seien die Helfer die Schuldigen. Dabei war es das Geschäftsgebaren der zyprischen Banken, das den Inselstaat im Mittelmeer in die Krise führte. Die Solidarität der anderen Euro-Staaten hält Zypern über Wasser. Doch Dankbarkeit können die Geldgeber offenkundig nicht erwarten. Die Bösen sind immer die anderen - vor der eigenen Tür will keiner kehren. Ein Sinneswandel muss her, wenn das Projekt Euro nicht am Ende doch noch scheitern soll.

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Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de

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