27.10.2014 15:31:31
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Axel Springer investiert in Nachrichten-Startup Blendle
Von Maarten van Tartwijk
AMSTERDAM--Der Medienkonzern Axel Springer und die New York Times bauen ihr Geschäft mit Bezahl-Inhalten im Internet aus. Die beiden Unternehmen investieren gemeinsam 3 Millionen Euro in das niederländische Nachrichten-Startup Blendle, das sich selbst als "iTunes für Journalismus" bezeichnet.
Die Online-Plattform Blendle, die erst vor sechs Monaten an den Start gegangen ist, bietet den Lesern die Möglichkeit, digitale Inhalte auf Artikel-Basis zu erwerben. Blendle kooperiert mit den meisten großen Zeitungs- und Magazinverlagen in den Niederlanden und Belgien. Zuletzt hat das Unternehmen einen Deal mit dem Herausgeber des Wirtschaftsmagazins The Economist unterzeichnet. Artikel kosten im Schnitt 0,20 Euro, wovon der Herausgeber 70 Prozent behält.
Das Startup hat die Aufmerksamkeit der großen Verlage in den USA und Europa auf sich gezogen, von denen viele mit sinkenden Auflagen und schwächelnden Einnahmen aus Printwerbung zu kämpfen haben.
Die New York Times und der Springer-Verlag erhalten gemeinsam einen Anteil von 23 Prozent an Blendle, wie aus einer Mitteilung der Niederländer vom späten Sonntagabend hervorgeht. Damit wird Blendle mit 13 Millionen Euro bewertet.
Mitgründer Alexander Klöpping sagte, die Investition könnte die Expansion Blendles in Europa unterstützen. Eine Markteinführung in Deutschland wäre ein logischer Schritt, fügte er hinzu. Allerdings hänge das von der Bereitschaft anderer deutscher Verlage ab, mit an Bord zu kommen. "Es ist wichtig, über eine kritische Masse zu verfügen", sagte Klöpping.
"Als Herausgeber wollen wir unsere Leser überzeugen, für guten Journalismus zu bezahlen, auch im digitalen Zeitalter", sagte Springer-Chef Matthias Döpfner. Blendle habe das Potenzial, junge Internetnutzer anzuziehen.
Die New York Times und Springer werden die Umsatzzahlen der anderen Verlage, die ihre Inhalten über Blendle verkaufen, nicht zu sehen bekommen und ihre Zeitungen werden auch keine bevorzugte Behandlung erhalten, versicherte das niederländische Unternehmen.
Klöpping sagte, Blendle habe 130.000 Nutzer in den Niederlanden, wovon 20 Prozent ihre Nutzerkonten wieder aufgeladen hätten. Er lehnte die Veröffentlichung der Blendle-Umsätze ab. Das Geschäft mache immer noch Verluste, "wie jedes andere Startup auch".
Axel Springer baut mit der Investition sein Digital-Geschäft weiter aus. Jüngst hat der Konzern 20 Millionen US-Dollar ausgegeben, um seinen Anteil an dem amerikanischen Online-Magazin Ozy zu erhöhen. Im September wurde eine Zusammenarbeit mit Polotico.com geschlossen, um eine europäische Version der Publikation aus der US-Hauptstadt Washington D.C. auf den Weg zu bringen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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October 27, 2014 10:01 ET (14:01 GMT)
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