14.08.2019 09:37:42
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Axel Springer investiert im ersten Halbjahr in langfristiges Wachstum
Axel Springer hat seine langfristig ausgerichtete
Wachstumsstrategie im ersten Halbjahr 2019 weiter vorangetrieben.
Diese sieht vor, dass das Unternehmen unabhängig von konjunkturellen
Entwicklungen in Aktivitäten und Bereiche investiert, die
langfristiges Wachstum fördern. Mit KKR wird Axel Springer zukünftig
unter Voraussetzung des Vollzugs des Übernahmeangebots - einen
Partner an der Seite haben, der diese Strategie unterstützt.
Dementsprechend hat das Unternehmen trotz der schwächer als erwartet verlaufenden Erlösentwicklung vor allem bei den Job Classifieds im ersten Halbjahr in bestehende digitale Aktivitäten investiert und seine Position insbesondere bei den Classifieds Media durch ergänzende Akquisitionen gestärkt. In einem zunehmend herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld steigerte Axel Springer den Konzernumsatz dabei organisch - also konsolidierungs- und währungsbereinigt - um 1,0 Prozent. Die Erlöse der digitalen Medien legten organisch um 7,7 Prozent zu und bauten ihren Anteil am Konzernumsatz von 69,6 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 73,8 Prozent deutlich aus. Noch deutlicher stieg der Beitrag der digitalen Aktivitäten zum bereinigten EBITDA. Bezogen auf das operative Geschäft erhöhte er sich von 80,4 Prozent auf 87,2 Prozent.
Konzernweit erwirtschaftete Axel Springer im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatz von EUR 1.531,1 Mio. und lag damit 1,9 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum (EUR 1.560,9 Mio.). Hier wirkten sich signifikante Konsolidierungseffekte aus den Veräußerungen von aufeminin im vergangenen Jahr und der @Leisure-Gruppe im Juni 2019 aus. Bereinigt um Konsolidierungs- und Währungseffekte legte der Umsatz um 1,0 Prozent zu. Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA lag im ersten Halbjahr mit EUR 344,8 Mio. um 2,7 Prozent unter dem Vorjahreswert (EUR 354,5 Mio.). Organisch legte das bereinigte EBITDA um 1,7 Prozent zu. Die bereinigte EBITDA-Rendite blieb mit 22,5 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau. Das bereinigte EBIT sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozent auf EUR 238,7 Mio. (Vj.: EUR 253,4 Mio.). Der gegenüber dem bereinigten EBITDA größere Rückgang resultierte aus erhöhten Abschreibungen. Beim bereinigten EBIT wirkten sich im ersten Halbjahr ebenfalls Konsolidierungseffekte aus. Organisch stieg das bereinigte EBIT um 0,5 Prozent. Die Rendite lag mit 15,6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (16,2 Prozent).
Am 12. Juni 2019 hatte Axel Springer den Abschluss einer Vereinbarung über eine geplante strategische Partnerschaft mit der Beteiligungsgesellschaft KKR bekannt gegeben. Die Partnerschaft soll die langfristige Wachstums- und Investitionsstrategie von Axel Springer unterstützen. Das in diesem Zusammenhang von KKR unterbreitete freiwillige öffentliche Übernahmeangebot an die Aktionäre von Axel Springer wurde von Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens unterstützt. Am 7. August 2019 gab KKR bekannt, dass die Mindestannahmeschwelle von 20 Prozent mit einer Annahmequote von 27,8 Prozent aller ausstehenden Aktien von Axel Springer erreicht wurde. Die weitere Annahmefrist, in der Aktionäre ihre Aktien andienen können, läuft noch bis zum 21. August 2019.
Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE: "Wir fokussieren uns auf langfristiges Wachstum. Deshalb investieren wir auch in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld dort in Mitarbeiter, Marken, Produkte und Technologie, wo wir Potenzial für Wachstum sehen. Hier wird uns die geplante strategische Partnerschaft mit KKR zusätzliche Freiräume verschaffen."
Nach den Akquisitionen von Studydrive, PersonalMarkt Services (PSMG) und CeleraOne zum Jahresauftakt investierte Axel Springer auch im zweiten Quartal in zusätzliche digitale Kompetenzen. Mit der Übernahme von 91,2 Prozent der Anteile an Appcast, dem führenden Technologieanbieter für programmatische Jobanzeigen in den Vereinigten Staaten, setzte Axel Springer im Juni seine Wachstumsstrategie fort und vergrößert das Portfolio an intelligenten Recruiting- und Matching-Technologien von StepStone weiter. Im Juni gab Axel Springer zudem bekannt, dass die beiden US-Unternehmen Insider Inc. und eMarketer im Jahr 2020 zusammengeführt werden sollen. Kunden sollen damit einen noch umfassenderen, analytischen Blick auf die digitale Transformation unterschiedlicher Branchen erhalten. Außerdem hat die Axel-Springer-Tochter AVIV Anfang August eine Optionsvereinbarung zum Kauf des französischen Immobilienportals MeilleursAgents unterzeichnet. Auf der Webseite des Unternehmens können Immobilienbesitzer in Frankreich ihre Immobilie kostenfrei bewerten lassen und über einen dort gelisteten Makler verkaufen.
Durchschnittlich beschäftigte Axel Springer im Berichtszeitraum 16.233 Mitarbeiter (Vj.: 16.393).
Gesamtjahresprognose
Bedingt durch den Anfang Juni 2019 vollzogenen Verkauf des 51 prozentigen Mehrheitsanteils an der @Leisure-Gruppe hatte Axel Springer bereits in der Quartalsmitteilung zum 31. März 2019 die Prognose für das laufende Geschäftsjahr teilweise angepasst. Zudem hat das Unternehmen mit Bekanntgabe der geplanten strategischen Partnerschaft mit KKR am 12. Juni 2019 die Entscheidung des Vorstands kommuniziert, an den für das Geschäftsjahr 2019 geplanten Wachstumsinvestitionen festzuhalten. Diese Entscheidung fiel vor dem Hintergrund einer angesichts des gesamtwirtschaftlichen Umfelds schwächer als erwartet ausfallenden Erlösentwicklung vor allem bei den Jobs Classifieds. Hieraus und aus der zwischenzeitlich in Frankreich verabschiedeten Digitalsteuer ergab sich eine weitere teilweise Anpassung der für das laufende Jahr erwarteten Umsatz- und Ergebnisentwicklung auf Konzernebene sowie im Segment Classifieds Media.
Für 2019 rechnet Axel Springer mit einem Rückgang der Umsatzerlöse im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Zuvor war ein Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich erwartet worden. Organisch rechnet Axel Springer mit einem Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich, nachdem zuvor Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet worden war. Für das bereinigte EBITDA erwartet das Unternehmen statt eines Wertes auf Vorjahresniveau einen Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die angepasste Erwartung für die organische Entwicklung liegt bei einem Wert auf Vorjahresniveau, nachdem zuvor von einem Anstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich ausgegangen worden war.
Konzernüberschuss weiterhin durch Sondereffekte beeinflusst
Im ersten Halbjahr gab der bereinigte Konzernüberschuss beeinflusst durch Sondereffekte, unter anderem aus langfristigen aktienbasierten Vergütungsprogrammen, Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Übernahmeangebot von KKR sowie Abschreibungen auf die Beteiligung an Purplebricks, um 8,9 Prozent auf EUR 154,2 Mio. (Vj.: EUR 169,3 Mio.) nach. Aufgrund höherer Anteile anderer Gesellschafter am Konzernüberschuss verminderte sich das bereinigte Ergebnis je Aktie um 11,9 Prozent auf EUR 1,19. Organisch lag das bereinigte Ergebnis je Aktie um 4,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der berichtete Konzernüberschuss belief sich auf EUR 133,4 Mio. (Vj.: EUR 185,6 Mio.). Das berichtete Ergebnis je Aktie erreichte EUR 1,07 nach EUR 1,57 im Vorjahr.
Der frei verfügbare Cashflow (FCF) ohne Berücksichtigung von Effekten aus Immobilientransaktionen an den Unternehmensstandorten betrug im ersten Halbjahr EUR 109,6 Mio. (Vj.: EUR 171,1 Mio.). Die Nettoverschuldung im Konzern erhöhte sich auf EUR 1.497,0 Mio. von EUR 1.249,2 Mio. zum Jahresende 2018.
Anfang Juli 2019 verlängerte Axel Springer die Laufzeit seiner Kreditlinien um ein weiteres Jahr. Das Unternehmen kann weiterhin auf langfristige Kreditlinien in Höhe von EUR 1.500,0 Mio. zurückgreifen, deren Inanspruchnahmen im Juli 2024 (zuvor Juli 2023) zur Rückzahlung fällig werden. Zum 30. Juni 2019 hatte Axel Springer EUR 592,5 Mio. der langfristigen Kreditlinien in Anspruch genommen.
Segmente: StepStone wächst weiterhin - News Media mit höherem Umsatzbeitrag der digitalen Aktivitäten
Im ersten Halbjahr 2019 blieb Axel Springer im Segment Classifieds Media trotz dämpfender Einmaleffekte auf Wachstumskurs. Die Erlöse stiegen von EUR 585,2 Mio. im Vorjahreszeitraum um 4,8 Prozent auf EUR 613,6 Mio. Organisch legten die Umsätze der Classifieds Media um 5,6 Prozent zu. StepStone erhöhte den Umsatz organisch um 7,5 Prozent. AVIV steigerte die Erlöse organisch um 2,7 Prozent, getragen vor allem durch die Entwicklung bei SeLoger und Immowelt.
Das bereinigte EBITDA der Classifieds Media verbesserte sich um 4,5 Prozent auf EUR 233,4 Mio. (Vj.: EUR 223,3 Mio.). Organisch erhöhte sich das bereinigte EBITDA im gesamten Segment um 8,0 Prozent. Hierin sind eine Reihe negativer Konsolidierungseffekte enthalten, unter anderem negative Ergebnisbeiträge bei den Hybrid-Makler-Aktivitäten sowie saisonale Effekte resultierend aus der Akquisition von Universum. Darüber hinaus wirkten sich Investitionen in Marketing, Produkte und Technologie bei StepStone und AVIV aus. Mit einer EBITDA-Rendite von 38,0 Prozent hielt das Segment Classifieds Media das Niveau des Vorjahres (Vj.: 38,2 Prozent). Das bereinigte EBIT im Segment Classifieds Media stieg um 2,5 Prozent von EUR 185,6 Mio. auf EUR 190,2 Mio., organisch legte es um 6,7 Prozent zu.
Im Segment News Media gingen die Werbeerlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,6 Prozent zurück, unter anderem, weil BILD für ALLE im ersten Halbjahr 2018 einen wesentlichen Erlösbeitrag geliefert hatte. Der digitale Anteil am Segmentumsatz legte von 36,3 Prozent auf 42,4 Prozent weiter zu. WELTplus übertraf dabei im April erstmals die Schwelle von 100.000 digitalen Abonnenten. BILDplus und WELTplus kamen im zweiten Quartal zusammen auf nahezu 540.000 zahlende digitale Abonnenten. Positiv entwickelten sich auch UPDAY, das im ersten Halbjahr durchgängig profitabel war, und eMarketer in den USA. Der Segmentumsatz ging durch marktbedingte Rückgänge im Printgeschäft sowie durch Konsolidierungseffekte um 6,3 Prozent auf EUR 685,9 Mio. zurück (Vj.: EUR 732,0 Mio.). Organisch verminderte sich der Umsatz um 5,2 Prozent.
Das bereinigte Segment-EBITDA blieb mit EUR 99,8 Mio. um 12,0 Prozent unter dem Vorjahreswert (Vj.: EUR 113,4 Mio.). Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten belief sich der EBITDA-Rückgang auf 9,0 Prozent. Das bereinigte EBIT im Segment News Media sank um 16,3 Prozent von EUR 79,2 Mio. auf EUR 66,3 Mio., organisch war ein Rückgang um 12,2 Prozent zu verzeichnen.
Die Erlöse des Segments Marketing Media lagen aufgrund des im vergangenen Jahr vollzogenen Verkaufs von aufeminin konsolidierungsbedingt mit EUR 208,5 Mio. 4,3 Prozent unter Vorjahresniveau (Vj.: EUR 217,8 Mio.). Ohne Berücksichtigung von Konsolidierungs- und Währungseffekten erreichte das Segment einen deutlichen Umsatzanstieg um 12,9 Prozent. Dieses kräftige organische Wachstum wurde insbesondere durch die starke Entwicklung von idealo im ersten Halbjahr getrieben.
Das bereinigte EBITDA der Marketing Media übertraf den Vorjahreswert mit EUR 51,3 Mio. um 9,8 Prozent (Vj.: EUR 46,7 Mio.). Organisch stieg der Wert um 21,5 Prozent. Mit einer EBITDA-Rendite von 24,6 Prozent verbesserte sich das Segment im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich (Vj.: 21,4 Prozent). Das bereinigte EBIT im Segment Marketing Media stieg um 11,8 Prozent von EUR 35,0 Mio. auf EUR 39,1 Mio., organisch stieg es um 28,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.
OTS: Axel Springer SE newsroom: http://www.presseportal.de/nr/6338 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_6338.rss2 ISIN: DE0005501357
Pressekontakt: Julia Sommerfeld Axel Springer SE +49 30 2591 77613 julia.sommerfeld@axelspringer.com
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