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24.04.2019 14:07:41
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Autozulieferer Schaeffler sieht Beschleunigung erst ab Jahresmitte
Beim eingeläuteten Sparkurs seien noch weitere Einschnitte möglich, bekräftigte Rosenfeld direkt vor dem Aktionärstreffen. Der Konzern aus dem mittelfränkischen Herzogenaurach hatte den Abbau von europaweit rund 900 Stellen angekündigt, 700 davon in Deutschland. Rosenfeld hatte zudem die Mittelfristziele kassiert. Eine neue Prognose werde es möglicherweise erst 2020 geben, sagte er.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Georg Schaeffler unterstrich die Notwendigkeit der Einschnitte: Schaeffler befinde sich wie die gesamte Autoindustrie im bisher größten Transformationsprozess. Die Familie Schaeffler hat das Sagen, sie hält alle Stammaktien. Die börsennotierten Vorzugsaktien haben kein Stimmrecht.
Schaeffler ist noch stark auf klassische Verbrennungsmotoren ausgerichtet und baut Kupplungssysteme, Getriebekomponenten sowie andere Autoteile. Vergleichsweise spät ist der Konzern nun auf der Aufholjagd bei E-Mobilität. Im Auftragseingang sei das bereits zu spüren, betonte Rosenfeld. Mit Zukäufen in Größenordnungen von bis zu 500 Millionen Euro wolle Schaeffler weiter vor allem technologische Lücken schließen. "Da kommt noch was", sagte der Vorstandschef.
Aktionärsvertreter zeigten sich von der Talfahrt der Schaeffler-Aktie im vergangenen Jahr schwer enttäuscht. Ihr Wert hatte sich zeitweise fast halbiert. Die Anteilseigner seien zudem in Sorge, ob es wirklich gelinge, sich unabhängiger vom Verbrennungsmotor zu machen, beklagte Gerhard Jäger von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK).
Neuer Technik-Chef im Vorstand wird zum Jahreswechsel Uwe Wagner, der bisher die Forschung und Entwicklung zweier Sparten leitet. Vorgänger und Vize-Vorstandschef Peter Gutzmer geht in den Ruhestand.
Zahlen zum ersten Quartal will Schaeffler am 8. Mai vorlegen. Für 2019 plant die Gruppe ein Umsatzplus von ein bis drei Prozent. Im Vorjahr stieg der Umsatz vom starken Euro gebremst um 1,6 Prozent auf 14,24 Milliarden Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Konzerngewinn sank um mehr als zehn Prozent auf 881 Millionen Euro.
In Deutschland hatte der Konzern Ende 2018 nach eigenen Angaben rund 32 700 Mitarbeiter und 22 Werke. Auf Bayern entfallen knapp 20 000 Beschäftigte in neun Werken.
NÜRNBERG (dpa-AFX)
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