26.08.2008 00:03:00

Automobilhersteller reduzieren CO2-Ausstoß 2007 um 1,7%

   BRÜSSEL (Dow Jones)--Die BMW AG hat den Kohlendioxid-Ausstoß und Spritverbrauch ihrer neuen Pkw im vergangenen Jahr um 7,3% reduziert und damit stärker als alle anderen großen Automobilbauer. Im Durchschnitt erreichten die Hersteller, die in Europa mehr als 200.000 Autos verkauften, eine CO2-Reduktion um 1,7%, teilte der europäische Umwelt- und Verkehrsverband Transport & Environment (T&E) am Dienstag mit.

   "Solch einen Sprung haben wir innerhalb eines Jahres noch nie gesehen", sagte T&E-Direktor Jos Dings. Der Fortschritt bei BMW verdiene auch deshalb Applaus, weil mit dem Programm "Efficient Dynamics" die CO2-Werte aller Modelle verbessert worden seien und nicht nur einiger ausgewählter Fahrzeuge.

   "BMW hat bewiesen, dass auch die Hersteller von Premiumfahrzeugen den CO2-Ausstoß ernsthaft verringern können", sagte Dings. Die Emissionen seien im Flottendurchschnitt von 184 Gramm pro km auf 170 Gramm gesunken. "Aber der langsame Fortschritt der meisten Autobauer zeigt, dass die EU den Druck mit ambitionierten, langfristigen CO2-Zielen aufrecht erhalten muss." Mit der Reduktion um 1,7% habe die Autoindustrie 2007 zwar größere Fortschritte erreicht als im Jahr davor. Dennoch sei sie noch weit von den EU-Klimaschutzzielen entfernt.

   Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, dass die CO2-Emissionen der 2012 in der EU verkauften neuen Pkw im Durchschnitt nicht höher als 120 Gramm pro km liegen dürfen, wobei die Kfz-Industrie den Ausstoß durch bessere Motortechnik im Schnitt auf 130 Gramm begrenzen muss. Die restlichen Einsparungen sollen zum Beispiel durch den Einsatz von Biokraftstoffen erreicht werden.

   Abhängig vom Gewicht seiner Fahrzeuge soll jeder Hersteller eine individuelle Zielvorgabe bekommen. Der Gesetzesvorschlag wird derzeit von den EU-Staaten und dem Europäischen Parlament (EP) beraten. Der federführende EP-Umweltausschuss will am 9. September abstimmen.

   Der T&E-Analyse zufolge, die auf Daten der EU-Kommission beruht, ist PSA Peugeot-Citroen dem voraussichtlichen individuellen CO2-Ziel bisher am nächsten gekommen. Der Konzern müsste die durchschnittlichen Emissionen bis 2012 demnach noch um weitere 10% senken.

   Renault liegt auf Rang zwei und noch 13% vom Ziel entfernt. Beide Hersteller haben laut T&E 2007 aber enttäuscht und nur weniger als 1% Fortschritt gemacht. Auf den Plätzen drei bis acht der Rangliste liegen Fiat, Toyota, Honda, Hyundai, General Motors und Ford, die noch Reduktionsaufgaben zwischen 14% und 18% vor sich haben.

   Dann folgen Volkswagen und BMW mit je 19% Abstand zum Ziel. Auf den hinteren Plätzen liegen Nissan (22%), Mazda (24%), Daimler (24%) und Suzuki (25%). Daimler hat den Angaben zufolge die Emissionen 2007 um 3,5% reduziert, wobei mehr als die Hälfte dieses Fortschritts auf den Verkauf von Chrysler zurückzuführen sei.

   T&E forderte die EU-Gesetzgeber auf, die von der Kommission vorgeschlagenen Ziele durchzusetzen und den Rufen der Kfz-Industrie nach längeren Umsetzungsfristen nicht nachzugeben. Eine Obergrenze von 120 Gramm pro Kilometer sei durch die Anwendung existierender Technologien wie Stop-Start-Automatik, durch Gewichtsreduzierung, kleinere Motoren und andere "moderate" Verbesserungen erreichbar, argumentierte der Verband.

   Die CO2-Reduktion 2007 sei erzielt worden, ohne das Gewicht zu verringern. Die Pkw seien im Durchschnitt sogar 10 kg schwerer geworden, teilte T&E mit.

-Von Frank Hütten, Dow Jones Newswires; ++32 2 7411490, europa.de@dowjones.com DJG/frh/jhe (END) Dow Jones Newswires

   August 25, 2008 18:01 ET (22:01 GMT)

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