Rekordgewinn |
14.12.2018 15:13:41
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Automatisierung treibt Gewinn von ISRA VISION - Aktie bricht trotzdem ein
Der Gewinn vor Steuern stieg im am 30. September beendeten Geschäftsjahr um 18 Prozent auf 33 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Freitag anhand vorläufiger Zahlen in Darmstadt mitteilte. Die entsprechende Marge verbesserte sich von 20 auf 22 Prozent - ebenfalls ein neuer Höchststand und besser als erwartet. ISRA hatte hier zuletzt eine "mindestens" stabile Marge in Aussicht gestellt.
Der Umsatz wuchs um 7 Prozent auf 152,5 Millionen Euro. Das war weniger als von ISRA prognostiziert. Der Konzern wollte seine Erlöse eigentlich um 10 Prozent steigern. Die Aktionäre sollen jetzt eine Dividende "in ähnlicher Höhe" wie im Vorjahr erhalten. Für das neue Geschäftsjahr strebt ISRA bei Umsatz und Ertrag ein weiteres Wachstum im niedrig-zweistelligen Prozentbereich an. Dabei hält das Management an seinem mittelfristigen Umsatzziel von 200 Millionen Euro fest. Detaillierte Prognosen will ISRA im Februar abgeben.
Die Anleger reagieren verschnupft auf das maue Umsatzwachstum und die Ziele, die als zu bescheiden wahrgenommen werden. Der Aktienkurs des Spezialmaschinenbauers brach bis zum Nachmittag um 16,23 Prozent auf 25,30 Euro ein und erreichte den tiefsten Stand seit April 2017. Damit setzte die Aktie ihre Anfang September begonnene Talfahrt fort. Seither ging es um mehr als 50 Prozent nach unten. Vor dreieinhalb Monaten noch hatten die Papiere bei 61,30 Euro den höchsten Stand in ihrer etwas mehr als 18-jährigen Börsengeschichte erreicht.
Das Umsatzwachstum sei "vor allem nach den Neunmonatszahlen besonders enttäuschend, denn da hatte es für ISRA noch gut ausgesehen", sagte Analyst Robert-Jan van der Horst von Warburg Research und verwies auf das Umsatzplus von 10,2 Prozent.
"Die unglaubliche Erfolgsgeschichte, dieses permanent hohe Wachstum, hat nun anscheinend ein Ende", sagte er. Das sei allerdings eine Entwicklung, die sich auch bereits allgemein im Technologiesektor abzeichnet. Für ISRA VISION im Speziellen verwies der Warburg-Experte neben der Abkühlung der Konjunktur unter anderem auf Probleme der Autobranche.
Dass es so steil bergab ging für ISRA, dürfte auch mit einem Schritt der Fondsgesellschaft Fidelity zu tun haben. Der Warburg-Experte verwies darauf, dass ein Fonds von Fidelity seine Beteiligung an dem Maschinenbauer seit August kontinuierlich reduziert hatte - von rund 10 Prozent auf weniger als 3 Prozent. Van der Horst geht daher davon aus, dass inzwischen der gesamte Anteil verkauft wurde.
Zu den Zielen für 2018/19 sagte er: Zwar habe das Unternehmen "wie bisher in jedem Jahr" ein Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt, doch dieses Mal sei der Ton während der Telefonkonferenz tatsächlich etwas vorsichtiger gewesen.
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DARMSTADT (dpa-AFX)
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