Hoffnung auf 2014 bleibt 04.03.2014 07:09:37

Autohersteller ächzen in Nordamerika unter dem kalten Winter

Nachdem die Verkaufszahlen schon im Januar ungewöhnlich schwach waren, machte der weiterhin harte Winter auch dem Februar-Absatz einen Strich durch die Rechnung. Die Hersteller führen die Absatzdelle aber unverändert auf das Wetter zurück. Sie geben die Hoffnung auf ein Top-Autojahr nicht auf.

   Der Winter hat in Nordamerika dieses Jahr besonders stark zugeschlagen. Bis nach Texas hinein sorgten Eis und Schnee teilweise für Chaos auf den Straßen und im Norden für arktische Temperaturen. Die beiden größten US-Autobauer GM und Ford mussten deshalb kleine einstellige Verkaufsrückgänge hinnehmen.

   Chrysler schätzt den annualisierten Absatz der Branche nur auf 15,8 Millionen Fahrzeuge, GM sprach von 15,4 Millionen. Das liegt deutlich hinter den Erwartungen für das Gesamtjahr. Beobachter trauen der Branche im Jahr 2014 bis zu 16,5 Millionen verkaufte Autos zu. Immerhin war der Februar schon besser als der Vormonat, als annualisiert eine halbe Million Fahrzeuge weniger einen Abnehmer fanden.

   Der Winter hatte jedoch auch etwas Gutes. Chrysler schaffte ein Verkaufsplus und war besonders mit seiner Geländewagenmarke Jeep erfolgreich. Deren Absatz kletterte um fast die Hälfte. Der inzwischen zu Fiat gehörende Hersteller führte auch dies auf den Winter zurück, denn Schnee und Eis sind allradgetriebene Autos besser gewachsen. Bei GM und Ford waren es ebenfalls Allrad-Fahrzeuge, die sich besonders gut verkauften. Die in der Finanzkrise und in Zeiten hoher Benzinpreise verpönten Pickups gewannen erneut alte Freunde zurück.

   Neben den protzigen und großen Pickups waren auch Luxuslimousinen gefragt, sehr zum Vorteil der deutschen Autohersteller. Porsche schaffte ein Verkaufsplus von 15 Prozent, die Nissan-Nobelmarke Infiniti kam immerhin auf ein Plus von gut sechs Prozent. Die Marken BMW und Mercedes legten mit kleinen einstelligen Raten zu.

   Insgesamt war der Start ins Jahr den zweiten Monat in Folge aber mau. Dennoch besteht Hoffnung auf eine bessere Entwicklung im restlichen Jahresverlauf. Ford-Vertriebsmanager John Felice sagte, die letzte Februar-Woche sei schon wieder besser gewesen. Marktführer GM berichtete, dass schon ab Mitte Februar "Tauwetter" in den Autohäusern geherrscht habe. Angesichts des höchsten Wirtschaftswachstums seit der Finanzkrise müsse es einfach "ein sehr gutes Autojahr" werden, beschwor der Autobauer.

   Für die Hersteller wäre das zu hoffen. Doch während sie im vergangenen Jahr auf das Wachstum in den USA und auch in Asien stark angewiesen waren, wäre eine vorübergehende Flaute auf dem nordamerikanischen Kontinent jetzt nicht mehr ganz so dramatisch. Denn Europa ist inzwischen auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Nach einer langen Durststrecke fasst der westeuropäische Pkw-Markt wieder Tritt. Im Januar legte der Pkw-Neuwagenabsatz in Westeuropa um knapp 5 Prozent auf gut 897.000 Einheiten zu, was der fünfte Monat in Folge mit einem Pluszeichen ist.

   DJG/jhe/cln

   Dow Jones Newswires

Von John Kell und Jürgen Hesse

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31.07.23 Ford Motor Hold Jefferies & Company Inc.
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