Ausblick zurückgefahren 12.08.2013 09:32:00

Telekom Austria im ersten Halbjahr mit Gewinnplus

Das Betriebsergebnis (EBIT) steigerte die Telekom Austria um 5,8 Prozent auf 223,3 Millionen Euro. Der Umsatz gab um 1,2 Prozent auf 2,092 Milliarden Euro nach. Zum Ausblick teilte der teilstaatliche Konzern Montag früh mit: "Die erwarteten Umsatzerlöse der Gruppe werden in Höhe von ca. 4,1 Milliarden Euro bestätigt. (...) Die Erwartungen für die Anlagenzugänge der Gruppe werden von zuvor ca. 700 Millionen Euro auf 650 bis 700 Millionen Euro revidiert." Die Dividende soll weiterhin bei fünf Cent je Aktie liegen.

In Österreich und Bulgarien sei das Geschäft von hartem Wettbewerb und regulatorischem Druck geprägt gewesen, Kroatien lief ebenfalls nicht so besonders, hingegen legte das ehemalige Sorgenkind Weißrussland zu. Das operative Ergebnis (EBITDA) sei durch Regulierungsmaßnahmen und höhere Handystützungen zurückgegangen. Das Plus beim EBIT sei primär auf geringere Restrukturierungskosten und gesunkene Abschreibungen zurückzuführen. Der Personalstand reduzierte sich um 2,6 Prozent auf 16.352 Vollzeitkräfte.

Seit April hat die Telekom ein neues Tarifschema. Dadurch seien die Umsatzerlöse mit Endgeräten um knapp 75 Prozent gestiegen. Ansonsten gab es aus Österreich in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres weniger gute Nachrichten. Insgesamt fiel der Umsatz um 2,5 Prozent auf 1,346 Milliarden Euro. Gleichzeitig stiegen die Kosten um 3,1 Prozent, was einen Ebitda-Rückgang von 14,3 Prozent auf 396 Millionen Euro zur Folge hatte.

Der Umsatz pro Mobilfunkkunden ging um knapp 15 Prozent auf 16,2 Euro zurück. Hier habe sich auch die Integration des Diskonters Yesss! ausgewirkt, teilte der Konzern Montag früh ad hoc mit. Der Festnetzgeschäft blieb bei Anschlüssen und Umsatz nahezu stabil.

Bei der bulgarischen Mobiltel gab es einen Kundenrückgang von 4,1 Prozent, und das unter einem schwierigen ökonomischen Umfeld und Einschnitten durch die Regulierungsbehörde. Die Folge war ein Umsatzrückgang von 18,2 Prozent. Schwierig lief es auch in Kroatien, wo der Umsatz um 2,1 Prozent nach gab. Im Hyperinflationsland Weißrussland habe man inklusive Währungseffekten hingegen einen Umsatzzuwachs um 18,9 Prozent eingefahren. In Slowenien und Mazedonien lief das Geschäft durchwachsen, in Serbien besser.

Sehr gut entwickelt hatte sich in der Telekom Austria Group (Österreich plus die Auslandstöchter in Südosteuropa) der Free Cash Flow je Aktie. Er legte im Halbjahr um 18 Prozent zu, im 2. Quartal gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres sogar um 31 Prozent. Das Betriebsergebnis (Ebit) erhöhte sich im 2. Quartal um 6,4 Prozent auf 105,5 Millionen Euro, während der Umsatz um 1,9 Prozent auf 1,043 Milliarden Euro nachgab.

Telekom Austria-Chef Hannes Ametsreiter wünscht sich angesichts der brodelnden Gerüchteküche über ein mögliches verstärktes Engagement des Großaktionärs Carlos Slim "stabile Rahmenbedingungen" und verweist ansonsten auf den mexikanischen Milliardär und seine Mobilfunkfirma America Movil. Wie es mit den Anteilen an der börsenotierten Telekom Austria weitergehe, entscheide der Markt. Das Unternehmen sei auf jeden Fall gut aufgestellt, so Ametsreiter am Montag zur APA.

Slim, einer der reichsten Männer der Welt, hält derzeit offiziell direkt und indirekt 22,67 Prozent an der Telekom, die Staatsholding ÖIAG 28,42 Prozent. Am 25. September läuft die 12-Monats-Frist im Übernahmegesetz aus, die es America Movil ermöglicht, ein Pflichtangebot an die anderen Aktionäre zu legen. Slim versucht derzeit das niederländische Telekommunikationsunternehmen KPN vollständig zu übernehmen, was Gerüchte befeuert hat, er könnte dies auch bei der Telekom probieren, da deren Kurs derzeit ohnehin nicht hoch bewertet ist. Allerdings müsste laut Außenwirtschaftsgesetz das Wirtschaftsministerium zustimmen, wenn ein Investor aus einem Nicht-EU-Land mehr als 25 Prozent an einem zentralen Infrastrukturunternehmen des Landes erwerben will.

Zu den Akquisitionsplänen der Telekom angesichts eines schwierigen Marktumfelds in Südosteuropa meinte Ametsreiter, hier seien keine großen Veränderungen geplant. In Österreich erwartet Ametsreiter weiterhin ein herausforderndes Geschäft, geprägt durch Regulierungsvorgaben und dem weiterhin harten Preiskampf. Zufrieden zeigte er sich mit den im Frühjahr eingeführten "Go"-Tarifen: "Die haben sich exzellent verkauft."

stf/fre

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