25.03.2008 16:27:00
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AUSBLICK/Weitere Abschreibungen bei Hypo Real Estate erwartet
Die Hypo Real Estate wird am Donnerstag die Zahlen für das Geschäftsjahr 2007 veröffentlichen. Im Januar hatte das Unternehmen für 2007 bereits ein Vorsteuerergebnis von 1,24 (1,23) Mrd EUR gemeldet. Nachdem die Ratingagenturen CDOs abgewertet hatten, musste die Hypo Real Estate ihre Investments für das vierte Quartal neu bewerten. Das US-CDO-Portfolio wurde insgesamt um 390 Mio EUR korrigiert. Davon waren 295 Mio EUR ergebniswirksam, 95 Mio EUR stammten aus Rückstellungen.
Analysten fürchten, dass dies nicht alles gewesen ist. "Bislang hat Hypo Real Estate nur über das Subprime- und CDO-Portfolio gesprochen", schreibt etwa UniCredit-Analystin Kerstin Vitvar in einer Analyse. "Wir halten es für möglich, dass das Unternehmen noch ein anderes Portfolio mit Asset backed Securities hat, dessen Volumen und Struktur am Donnerstag veröffentlicht werden." Dabei dürfte es sich um "Commercial mortgage backed Securities" handeln, mit Hypotheken besicherte Wertpapiere.
Dagegen erwartet die Analystin keine negative Überraschung aus Investments in Anleiheversicherer (Monoliner). Da diese Positionen zum größten Teil in der Bilanz als "Forderungen an Kreditinstitute und Kunden" (loans and receivables) verbucht werden, die nicht kurzfristig veräußert werden sollen, würden Kursverluste den Posten "zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte" (availabe-for-sale) nicht belasten.
Die Analystin warnt zugleich vor möglichen Liquiditätsproblemen. Die Analystenpräsentation im Januar habe zwar eine Liquiditätsreserve von 52 Mrd EUR offenbart. Doch es bestehe die Gefahr "einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung", da das Vertrauen der Märkte in den vergangenen Monaten arg gelitten habe. Für 2008 erwartet Vitvar weitere Abschreibungen in Höhe von 246 Mio EUR.
Thomas Stögner, Analyst bei Sal. Oppenheim, hält diese Zahl aber für zu hoch. Der Vorstandsvorsitzende der Hypo Real Estate, Georg Funke, habe zuletzt gesagt, eine Kapitalerhöhung sei nicht nötig, so Stögner. Würde das Unternehmen aber tatsächlich Wertpapiere im Wert von 246 Mio EUR berichtigen, wäre eine Kapitalerhöhung fällig. Stögner rechnet deshalb eher mit Abschreibungen in Höhe eines "niedrigen dreistelligen Millionenbetrages".
M.M.-Warburg-Analyst Andreas Pläsier erwartet darüber hinaus Informationen zu den Gewinnmargen beim Neugeschäft des Unternehmens. Mit der Übernahme der Depfa-Bank im Oktober 2007 ist die Hypo Real Estate im großen Stil in das Geschäft mit Staats- und Infrastrukturfinanzierungen eingestiegen.
Pläsier will deshalb auch noch wissen, ob es zu Belastungen im Depfa-Portfolio gekommen ist. Wie aus der Analystenpräsentation hervorgeht, trug die Depfa 44 Mrd EUR zur Liquiditätsreserve der Hypo-Real-Estate-Gruppe von insgesamt 52 Mrd EUR bei.
Webseite: http://www.hyporealestate.com -Von Peter Herkenhoff, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 116, peter.herkenhoff@dowjones.com DJG/phe/nas (END) Dow Jones NewswiresMarch 25, 2008 11:18 ET (15:18 GMT)
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