04.02.2014 12:45:31

AUSBLICK/US-Arbeitsmarkt erholt sich vom Wintereinbruch

   (NEU: Aktualisierte Konsensprognose von 189.000 Stellen)

   Von Andreas Plecko

   Nach dem tiefen Wintereinbruch sollte sich der US-Arbeitsmarkt im Januar wieder erholt haben. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen erwarten, dass die Zahl der Stellen außerhalb der Landwirtschaft um 189.000 gegenüber dem Vormonat gewachsen ist. Im Dezember hatten die US-Unternehmen nur 74.000 zusätzliche Stellen geschaffen. Die überraschend schwache Entwicklung wurde allgemein auf die Kältewelle in den USA zurückgeführt.

   Für die gesondert ermittelte Arbeitslosenquote wird im Januar ein Rückgang auf 6,6 von 6,7 Prozent erwartet. Das Bureau of Labor Service (BLS) wird die Daten am Freitag um 14.30 Uhr (MEZ) veröffentlichen.

   Mit ihrem Beschluss, den Kauf von Wertpapieren erneut zu drosseln, haben die US-Währungshüter zuletzt gezeigt, dass sie auf einzelne enttäuschende Konjunkturdaten kein allzu großes Gewicht legen. Umso genauer dürfte nun auf die Januar-Zahlen geachtet werden, die am Freitag veröffentlicht werden.

   Die neue Fed-Chefin Janet Yellen und ihre Kollegen stehen vor der schwierigen Entscheidung, wann die Zinsen wieder steigen sollen. Fällt der Startschuss zu früh, könnte dies die Konjunkturerholung vorzeitig abwürgen, kommt er zu spät, könnte dies eine hohe Inflation oder eine Bildung von Preisblasen nach sich ziehen.

   Ein gewisses Rätsel bildet dabei die Frage, warum die Arbeitslosenquote in letzter Zeit so stark gefallen ist. Der schnelle Rückgang kam für die Fed überraschend. Vor einem Jahr hatte sie prognostiziert, vor 2015 würden 6,5 Prozent nicht erreicht. Im Juni 2013 erklärten die Notenbanker schließlich, im Laufe des Jahres 2014 würde es soweit sein. Nun liegt die Quote schon Anfang 2014 in Reichweite.

   Der wichtigste Grund dürfte sein, dass sich Millionen von Amerikanern aus dem Arbeitsmarkt zurückgezogen haben. Das lässt die Zahl derjenigen sinken, die als arbeitssuchend in der Statistik gezählt werden. Doch für die Notenbank ist auch wichtig, aus welchen Motiven heraus dieser Rückzug erfolgte und ob er dauerhaft oder nur vorübergehend ist. So ist zum Beispiel denkbar, dass sich viele Menschen aus den verschiedensten Gründen dauerhaft vom Arbeitsmarkt verabschiedet haben.

   Das würde bedeuten, dass die Arbeitslosenquote weiter schnell fällt bzw. nicht wieder ansteigt, wenn sich die Beschäftigungsaussichten bessern. Das wiederum hieße, dass Zinserhöhungen schneller nötig würden als bislang angenommen. Noch deuten die Aussagen der US-Währungshüter darauf, dass sie die Erholung am Arbeitsmarkt als eher schwach einschätzen. Und der neuen Fed-Chefin wird nachgesagt, dass sie zur Belebung des Arbeitsmarkts entschieden eine expansiven Geldpolitik befürwortet.

   Kontakt zum Autor: andreas.plecko@wsj.com

   DJG/apo/hab

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   February 04, 2014 06:15 ET (11:15 GMT)

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