04.05.2016 06:15:49

AUSBLICK/Telekom bekommt mehr Rückenwind aus den USA

   Von Archibald Preuschat

   FRANKFURT (Dow Jones)-Die Deutsche Telekom lebte im 1. Quartal einmal mehr von ihren guten Geschäften in den USA. Für den deutschen Heimatmarkt geben sich Analysten etwas skeptischer und in Europa sollten weiterhin negative Umsatzentwicklungen dominieren. Der DAX-Konzern wird seine Zahlen für das Startquartal am kommenden Mittwoch, 4. Mai, vor Börsenöffnung vorlegen.

Worauf Investoren achten müssen US-GESCHÄFT: Der Hauptgrund, warum die Deutsche Telekom wohl auch im Startquartal besser als die europäischen Wettbewerber abschneiden wird, liegt einmal mehr in den USA. T-Mobile US hat bereits seine Zahlen für das Startquartal vorgelegt, die nach Ansicht von Analysten stark ausfielen. So hat sich das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) auf Jahressicht fast verdoppelt. Ebenso hat die US-Tochter der Telekom ihre Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Im Gesamtjahr soll das bereinigte EBITDA jetzt 9,7 bis 10,2 Milliarden Dollar betragen, zuvor war von 9,1 bis 9,7 Milliarden ausgegangen worden.

   Unverändert fliegen dem ehemaligen Underdog der US-Mobilfunkbranche die Kunden regelrecht zu. 2,2 Millionen Neuzugänge waren es im Startquartal, davon mehr als 1 Million Vertragskunden unter eigener Marke, die besonders lukrativ sind. Auf Jahressicht geht T-Mobile US nunmehr von 3,2 bis 3,6 Millionen neuen Vetragskunden aus, bislang lag die Prognose bei einem Plus von 2,4 bis 3,4 Millionen.

   Der Erfolg von T-Mobile US erhöht aber auch den Druck, die erfolgreiche Tochter bei der Milliarden-Dollar-teuren laufenden Frequenzauktion nicht im Stich zu lassen. T-Mobile US hat sich zur Finanzierung der wertvollen Frequenzen 9 Milliarden Dollar gesichert, 4 Milliarden Dollar davon kommen über unterschiedliche Finanzierungsinstrumente von der Deutschen Telekom. Anders als in Deutschland und den meisten europäischen Ländern werden die Frequenzen in den USA aber nicht für einen Zeitraum gemietet, sondern gehen in den Besitz der Unternehmen über und können auch weiter verkauft werden.

   Die Zahlen von T-Mobile US fließen aufgrund von unterschiedlichen Bilanzierungsstandards und Währungseffekten zwar nicht eins zu eins in die Telekom-Bilanz ein, spiegeln sich gleichwohl deutlich wider.

   DEUTSCHLAND-GESCHÄFT: Vor allem beim Kernumsatz im Mobilfunk hat die Telekom in den vergangenen Quartalen ihre Wettbewerber hierzulande in den vergangenen Quartalen stets geschlagen. Dabei sei der Erfolg der Telekom nicht zuletzt zu Lasten von Vodafone gegangen. Vodafone könnte im Startquartal die Lücke zur Telekom aber etwas geschlossen haben, vermuten die Analysten von Jefferies, und auch bei Breitband-Internet sieht Jefferies die Telekom langsam unter Druck kommen.

   EUROPA-GESCHÄFT: Über viele Quartale hatte das Europa-Geschäft durchgängig negative Vorzeichen. Im ersten Quartal könnte sich die Situation etwas entspannt haben. Die Analystin der Commerzbank vermutet zwar noch leichten Druck auf den Umsatz, sieht beim bereinigten EBITDA aber einen leichten Aufwärtstrend.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum ersten Quartal 2016:

=== EBITDA Erg nSt Free 1. Quartal Umsatz bereinigt (1) Cashflow MITTELWERT 17.567 5.099 789 934 Vorjahr 16.842 4.574 787 865 +/- in % +4,3 +11 +0,2 +8,0

MEDIAN 17.618 5.096 728 847 Maximum 17.708 5.145 1.109 1.229 Minimum 17.343 5.053 591 814 Anzahl 6 6 4 4 === - Angaben in Millionen Euro

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   (1) Nach Anteilen Dritter.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/apr/mgo/jhe

   (END) Dow Jones Newswires

   May 03, 2016 23:45 ET (03:45 GMT)

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