AUSBLICK/Schwacher Abschluss von Adidas

   Von Natali Schwab

   Der Sportartikelhersteller adidas hat das Rekordjahr 2012 schwach beendet. Analysten rechnen mit einem Verlust im vierten Quartal, wenn der Konzern am Donnerstag seine Zahlen für das Quartal und das Gesamtjahr vorlegt. Vorstandsvorsitzender Herber Hainer hatte dies jedoch bereits angekündigt.

   Das vierte Quartal, traditionell ohnehin der Zeitraum mit dem kleinsten Ergebnisbeitrag, wird von mehreren Faktoren belastet. Wieder ganz vorne dabei: Die schwächelnde US-Tochter Reebok. Die fehlenden Erlöse aus dem gekündigten Lizenzvertrag der US-Football-Liga NFL haben im Schlussquartal ihren Höhepunkt erreicht. Die Unregelmäßigkeiten bei der indischen Reebok-Tochter dürften zu weiteren Belastungen von zehn bis 15 Millionen Euro geführt haben. Damit würde das indische Abenteuer Adidas insgesamt 70 bis 75 Millionen Euro kosten.

   Und auch der Tarifstreit in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL kommt Adidas teuer zu stehen. Bis Januar ruhte der Spielbetrieb, da sich die Liga und die Spielergewerkschaft nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen konnten. Für Adidas ist dies bitter: Der Kontrakt mit der NHL hat ein Umsatzvolumen von 100 Millionen Euro jährlich. Das vierte Quartal ist dabei das wichtigste.

   Dazu kommt, dass zum Ende des Jahres traditionell die Lager von Saisonware leergeräumt werden, um Platz für die neue zu schaffen. Die Lagerbestände werden abgeschrieben.

   Trotz all dem hat Adidas 2012 Rekorde aufgestellt. Rückenwind erhielten die Herzogenauracher dabei durch die Fußballeuropameisterschaft und die Olympischen Spiele.

   Adidas prognostizierte für das vergangene Jahr einen währungsbereinigten Umsatzzuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich. Der Nettogewinn sollte um 15 bis 17 Prozent auf 770 bis 785 Millionen Euro steigen. Die operative Marge wurde bei annähernd acht Prozent gesehen.

   Im Blickpunkt steht die weitere Entwicklung. Nach einem starken ersten Halbjahr 2012 ist die Vergleichsbasis hoch. Der eine oder andere Analyst geht von einem schwächeren ersten Quartal 2013 aus.

   Geht es nach Adidas, soll 2013 ein weiteres Rekordjahr werden: Neben einer Umsatzsteigerung geht der Herzogenauracher Konzern von einer deutlich zweistelligen prozentualen Gewinnsteigerung sowie einer Verbesserung der operativen Marge auf etwa neun Prozent aus. Dazu beitragen sollen neue Produkte und neue Markeninitiativen. Diese sollen helfen, weitere Marktanteile zu gewinnen.

MITTELWERT 3.454 33 6,4 -2,0 0,00 Vorjahr 3.263 38 27 18 0,09

Betriebs- Erg Erg nSt Erg/ GJ 2012 Umsatz ergebnis vSt u.Dritt Aktie

MITTELWERT(1) 14.968 1.192 1.110 796 3,82 Vorjahr 13.344 1.011 927 671 3,20 === Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum vierten Quartal und Gesamtjahr:

   - alle Angaben in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis je Aktie in Euro

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   (1) Eigene Berechnung von Dow Jones Newswires auf Basis des Konsenses für das vierte Quartal und der bereits berichteten Neunmonatszahlen.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@dowjones.com

   DJG/nas/sha

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   March 04, 2013 09:00 ET (14:00 GMT)

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