14.08.2017 06:15:43

AUSBLICK/RWE bekommt mit Kernbrennsteuer finanziellen Spielraum

   Von Olaf Ridder

   FRANKFURT (Dow Jones)--Rund 1,7 Milliarden Euro zurückgezahlte Steuer auf Brennelemente verhelfen dem RWE-Konzern im ersten Halbjahr zu einem Milliardengewinn. Der Geldregen nach dem Urteil des Bundesverfassungsgericht treibt den Konzernüberschuss nach Einschätzung von Beobachtern auf das Vierfache.

   Viel entscheidender jedoch: Genau wie bei Eon eröffnet das Geld dem Essener Energieversorger finanzielle Spielräume. Gut ein Drittel der Summe sollen die Aktionäre als Sonderdividende bekommen, die für die zurückliegenden beiden Jahre auf Auszahlungen gänzlich verzichten mussten. Aber viel Geld steht auch für den Schuldenabbau zur Verfügung. Mit verbesserter Bilanz ist RWE dann wieder finanziell flexibel.

   Neben den Zahlen wird deshalb interessant sein zu hören, in welchen Bereichen die Führung um Konzernchef Rolf Martin Schmitz investieren könnte. In einem Interview hat er kürzlich erklärt, das Portfolio rund um die Versorgungssicherheit abrunden zu wollen. Interesse an Uniper, dem ausgegliederten konventionellen Erzeugungsgeschäft von Eon, hat er allerdings schon verneint.

   Operativ sollte es bei RWE allerdings auch gut gelaufen sein. Die Analysten erwarten im Mittel ein Wachstum beim EBITDA von 7 Prozent. Mit einer Anhebung der Prognose sei nicht zu rechnen, heißt es von der Deutschen Bank. Achten werden Anleger auf alle Aussagen zur Dividende. Während die Tochter Innogy ihren Aktionären verspricht, 70 bis 80 Prozent des Gewinns auszuzahlen, sichert Schmitz für das laufende Jahr nur eine Mindestdividende von 0,50 Euro je Aktie zu. Am Montag um 7 Uhr legt der Konzern seine Zahlen vor.

   Auch nach einem Teilverkauf der Innogy-Anteile wird sicher gefragt werden. Von aktuell 77 Prozent könnte der Vorstand seine Beteiligung bis auf 51 Prozent reduzieren. Gegenwärtig ist das allerdings wenig wahrscheinlich. Zu sehr ist man in Essen auf die Dividenden der Ökostromtochter angewiesen.

   Nachfolgend eine Auswertung der Analystenprognosen zum ersten Halbjahr 2017:

=== . PROG PROG PROG 1H 1H/17 ggVj Zahl 1H/16 Umsatz inkl. Erdgas-/Stromsteuer k.A. -- -- 23.898 EBITDA 3.237 +7% 2 3.011 Betriebsergebnis 2.188 +16% 2 1.884 Ergebnis nach Steuern 2.792 +321% 1 663 Ergebnis nach Steuern bereinigt 823 +38% 2 598 Ergebnis je Aktie 1,33 +80% 1 0,74 === -Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro

   -Bilanzierung nach IFRS

   -Quellen: Angaben des Unternehmens. Prognosen von Factset

   -ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum

   - k.A. = keine Angaben

   -das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr

   -alle Angaben ohne Gewähr

   Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

   DJG/rio/sha

   (END) Dow Jones Newswires

   August 13, 2017 23:45 ET (03:45 GMT)

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