AUSBLICK/Inflationsdruck in Deutschland weiter rückläufig

   Von Hans Bentzien

   Der Verbraucherpreisauftrieb in Deutschland dürfte im März erneut rückläufig gewesen sein. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise nur noch mit einer Jahresrate von 1,3 Prozent gestiegen sind. Im Februar waren es 1,5 Prozent gewesen. Auf Monatssicht wird ein Plus von 0,3 Prozent erwartet. Im Trend sinkt der Inflationsdruck damit seit August 2012, als die Teuerung bei 2,2 Prozent gelegen hatte.

   Das Statistische Bundesamt wird die vorläufigen Daten am Dienstagnachmittag veröffentlichen. Zuvor kommen bereits Daten aus sechs Bundesländern.

   Uwe Dürkop, Volkswirt bei der Landesbank Berlin, glaubt sogar an einen noch stärkeren Inflationsrückgang. Zwar hat das frühe Osterfest die Preise seiner Meinung nach "leicht nach oben" getrieben, doch rechnet er damit, dass die Energiepreise im Vergleich zum Vormonat stabil geblieben sind. "Somit sinkt die Teuerungsrate aufgrund eines Basiseffekts nochmals", rechnet er vor. Dürkop sieht die Inflationsrate bei 1,1 Prozent, misst dem aber keine Bedeutung bei: "Ab April kehrt sich diese Entwicklung um, so dass die Jahresrate in den nächsten Monaten wieder leicht steigt", meint er.

   Intesa Sanpaolo sieht die Inflationsrate im März bei 1,3 Prozent und gemessen am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) bei 1,6 (zuvor: 1,8) Prozent. Nach Einschätzung der Italiener hat die deutsche Inflation eine Achterbahnfahrt vor sich. Auch di rechnen damit, dass die Raten in den kommenden Monaten wieder steigen werden - bis auf 1,8 Prozent im Juni - , um dann im Herbst bis auf 1,1 oder 1,2 Prozent zu fallen.

   Volkswirte erwarten schon seit längeren, dass die relativ gute Wirtschaftsentwicklung und der robuste Arbeitsmarkt die Inflation in Deutschland über den Durchschnitt des Euroraums steigen lassen. Bisher ist es dazu jedoch noch nicht gekommen.

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   April 01, 2013 09:58 ET (13:58 GMT)

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