21.02.2013 18:48:30
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AUSBLICK/ifo-Index steigt zum vierten Mal in Folge
Von Hans Bentzien
Das Geschäftsklima in Deutschland dürfte im Februar erneut gestiegen sein, was Hoffnungen auf eine Konjunkturerholung im ersten Quartal stützen würde. Von Dow Jones Newswires befragte Bankvolkswirte erwarten, dass der vom ifo Institut erhobene Geschäftsklimaindex auf 104,7 von 104,2 im Vormonat gestiegen ist. Für den Index der Lagebeurteilung wird ein Anstieg auf 108,5 (108,0) Punkte erwartet. Das ifo Institut wird die Daten am Freitag um 10.00 Uhr veröffentlichen.
Nachdem das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Markit ihre Indikatoren für Februar veröffentlicht haben, warten die Investoren nun auf den ifo-Index. Der verlässlichste und älteste Frühindikator der deutschen Konjunktur steigt seit November 2012 und hat nach übereinstimmender Meinung von Experten noch reichlich Spielraum für weitere Anstiege. Während die ifo-Konjunkturerwartungen schon seit September zulegen, ist es bei der Beurteilung der aktuellen Konjunkturlage zuletzt hin und her gegangen.
Die Erwartung, dass die deutsche Wirtschaft schon im ersten Quartal wieder wachsen wird, nachdem sie im vierten Quartal 2012 um 0,6 Prozent schrumpfte, beruht vor allem auf der überzeugende Wende des ifo-Index. Allerdings haben die Hoffnungen auf einen allzu starken ifo-Anstieg einen kleinen Dämpfer erhalten: Der Einkaufsmanagerindex der deutschen Wirtschaft sank um 1,5 Punkte, und der Index des verarbeitenden Gewerbes stieg nur marginal.
Zu den Optimisten gehört Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen: Er schreibt dem ifo-Index ein "beträchtliches Aufwärtspotenzial" für den Fall zu, dass die Staatsschuldenkrise in den kommenden Monaten weiter abebbt. "Dann", so meint er, "dürften die 'normalen' Konjunkturtreiber wie Geldpolitik, Weltwirtschaft und Wechselkurse wieder die Wirtschaft dominieren." Und die sind derzeit äußerst positiv, was aus Solveens Sicht dafür spricht, dass das ifo-Geschäftsklima in den kommenden Monaten deutlich über 110 steigen wird. Für Februar prognostiziert die Commerzbank einen Anstieg auf 105,5 Punkte.
Nur einer der 25 von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen prognostiziert für Februar einen Indexrückgang. Und das ist Postbank-Volkswirt Heinrich Bayer. Er geht bei seiner Prognose (104,0) von der Beobachtung aus, dass zuletzt die Krisenstaaten wieder etwas stärker ins Rampenlicht gerückt sind. "Zu nennen sind hier insbesondere die italienischen Parlamentswahlen mit sehr unsicherem Ausgang sowie die Korruptionsaffäre in Spanien, in deren Zusammenhang auch Vorwürfe gegen Ministerpräsident Rajoy erhoben wurden. Diese Entwicklungen dürften den Optimismus auch hierzulande etwas eingedämmt haben", kalkulierte er.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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February 21, 2013 12:17 ET (17:17 GMT)
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