11.11.2015 07:15:48

AUSBLICK/Hohe Abschreibungen machen E.ON zu schaffen

   FRANKFURT (Dow Jones)--Das Kraftwerksgeschäft bereitet E.ON angesichts weiter sinkender Börsenstrompreise zunehmend Probleme. Vorstandschef Johannes Teyssen kündigte im September für das dritte Quartal Abschreibungen "in der Größenordnung eines höheren einstelligen Milliarden-Euro-Betrages" an. Das könnte dazu führen, dass E.ON im Gesamtjahr einen Rekordverlust schreibt. E.ON legt am Mittwoch Neunmonatszahlen vor.

   WORAUF ANLEGER ACHTEN SOLLTEN:

   AUFSPALTUNG: Aktionäre dürften mit Spannung jegliche Neuigkeiten zur geplanten Aufspaltung des Konzerns verfolgen. E.ON wolle die Teilung wie geplant zu Beginn 2016 durchführen, sagte Teyssen im September. Der Zeitplan sei aber ambitioniert. Es bleibt abzuwarten, ob alles planmäßig läuft - schließlich hat der Konzern bereits einen Rückzieher gemacht und angekündigt, das Geschäft mit der Atomkraft doch nicht in die neue Gesellschaft Uniper auszulagern. Analysten stellen zudem die Frage, wie sich die sinkenden Börsenstrompreise auf den Cashflow von Uniper auswirken werden.

   ATOMRÜCKSTELLUNGEN: Die Ungewissheit über die Zukunft der Atomrückstellungen belastet den Aktienkurs von E.ON. Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission soll bis Ende Januar Empfehlungen dazu liefern, wie die Rückstellungen von E.ON und den anderen Energiekonzernen gesichert werden können. Bis das Gremium seine Vorschläge vorlegt, dürfte Analysten zufolge die Unsicherheit anhalten. Da wird auch das E.ON-Management kaum für Beruhigung sorgen können.

   ÖL- UND GASFÖRDERUNG: Die sinkenden Ölpreise dürften E.ON weiter zu schaffen gemacht haben. So rechnen beispielsweise die Analysten der Societe Generale damit, dass das operative Ergebnis im Explorations- und Produktionsgeschäft in den ersten neun Monaten um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Im Oktober hat der Konzern sein norwegisches Öl- und Gasfördergeschäft an den vom russischen Milliardär Michail Fridman kontrollierten Dea-Konzern verkauft. Die Einnahmen in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar werden im vierten Quartal verbucht. Für das britische Nordseegeschäft sucht E.ON weiter nach einem Käufer.

   ERNEUERBARE: E.ON verdient nicht nur mit seinem konventionellen Kraftwerken weniger Geld. Auch im Geschäft mit den erneuerbaren Energien rechnen Branchenexperten mit einem deutlichen Ergebnisrückgang. Im Vorjahr hatten Einmaleffekte für eine Steigerung gesorgt.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum Neunmonatszeitraum:

=== Nachhaltiger EBITDA EBIT Konzern- 9 Monate (1) (1) Überschuss MITTELWERT 5.333 2.909 983 Vorjahr 6.637 3.912 1.435 +/- in % -20 -26 -31 === - Angaben in Millionen Euro

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   (1) E.ON bereinigt seine Ergebnisse um Sondereffekte, wie zum Beispiel die stichtagbezogene Neubewertung von Energiederivaten, Buchgewinne und -verluste aus Desinvestitionen und Restrukturierungsaufwendungen. Der nachhaltige Konzernüberschuss wird außerdem u.a. um Ergebnisse aus nicht fortgeführten Aktivitäten und außergewöhnlichen Steuereffekten bereinigt.

   Kontakt zum Autor: jenny.busche@wsj.com

   DJG/jen/jhe

   (END) Dow Jones Newswires

   November 11, 2015 00:45 ET (05:45 GMT)

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