13.11.2013 07:17:31
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AUSBLICK/E.ON büßt auch außerhalb deutscher Kraftwerke Gewinn ein
Von Hendrik Varnholt
E.ON hat auch im dritten Quartal unter den Auswirkungen der Energiewende gelitten: Der größte deutsche Energiekonzern dürfte zwischen Juli und September abermals viel weniger als im Vorjahreszeitraum verdient haben. Vor allem im Geschäft mit der konventionellen Stromerzeugung macht der Versorger immer weniger Umsatz. Nach Einschätzung von Analysten hat der Konzern, der am Mittwoch Quartalszahlen veröffentlicht, im abgelaufenen Dreimonatszeitraum zudem zusätzliche Ausgaben für seine Brasilien-Expansion tragen müssen.
In den ersten drei Quartalen dieses Jahres dürfte sich das nachhaltige Nettoergebnis von E.ON den Einschätzungen zufolge halbiert haben: Die Analysten rechnen im Durchschnitt damit, dass die Gewinnkennzahl von rund 4,0 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,9 Milliarden Euro geschrumpft ist. Das allerdings ist nicht allein den Verwerfungen auf dem Strommarkt geschuldet. Im Ergebnis des Vorjahres nämlich ist eine Einmalzahlung des Gaslieferanten Gazprom in Höhe von rund 1 Milliarde Euro enthalten gewesen.
Im Stromgeschäft macht E.ON weiter die zunehmende Konkurrenz durch Strom aus Wind und Sonne zu schaffen. Weil die staatlich begünstigte Elektrizität aus Erneuerbaren Energien zeitweise im Überfluss zur Verfügung steht, lässt sich Strom aus konventionellen Kraftwerken immer seltener und nur zu sinkenden Preisen am Markt absetzen. Darüber hinaus belasten den Konzern weitere staatliche Eingriffe: Seit diesem Jahr profitieren Versorger nicht mehr von der freien Zuteilung von CO2-Verschmutzungszertifikaten. Zudem müssen die Energiekonzerne mit Kosten durch das Gesetz zur Suche nach einem Atomendlager rechnen.
Im abgelaufenen Quartal aber dürfte E.ON nach Einschätzung von Analysten auch abseits seiner konventionellen Kraftwerke Gewinn eingebüßt haben. Der Konzern muss beispielsweise einen wachsenden Teil der Anlaufverluste seiner Brasilien-Beteiligung Eneva übernehmen. Wegen der Finanzschwierigkeiten seines südamerikanischen Partners Eike Batista hat E.ON seinen Anteil an dem brasilianischen Versorger im Frühjahr von etwa 12 Prozent auf rund 38 Prozent aufgestockt.
Vor allem für das Schlussquartal des Jahres 2013 und für das nächste Jahr rechnen die Beobachter zudem mit Belastungen durch einen Produktionsstillstand auf dem Öl- und Gasfeld Njord in Norwegen. Nach einer Generalüberholung der dortigen Förderplattform verzögere sich die Wiederinbetriebnahme voraussichtlich bis zum Sommer 2014, hatte E.ON Ende September mitgeteilt. Der Konzern hält eine 30-prozentige Beteiligung an dem Feld. Unter anderem vor dem Hintergrund haben einige Analysten ihre Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt.
Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com
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November 13, 2013 00:45 ET (05:45 GMT)
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