13.09.2006 08:18:00
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Ausblick: Die Märkte am Mittwoch
Der gesunkene Ölpreis sowie ein US-Pressebericht, wonach künftig in allen US-amerikanischen Autos ein ESP-System verbaut werden soll, verhalf der Continental-Aktie zu einem deutlichen Kursplus, bis Sitzungsende schaffte es der Wert mit +4,5 Prozent an die Indexspitze. Starke Gewinne verbuchten zudem Infineon-Papiere. Der Halbleiterhersteller hat gestern sein Werk in der malaysischen Stadt Kulim eröffnet, insgesamt will der Konzern etwa 1 Mrd. Dollar in die auf die Herstellung von Leistungshalbleiter ausgerichtete Anlage investieren.
Ferner griffen die Anleger verstärkt bei SAP zu, hier ging es um mehr als 3 Prozent aufwärts. Der Automobilkonzern Volkswagen hat sich Presseangaben zufolge in dem monatelangen Tarifstreit in Brasilien mit den Gewerkschaften auf eine Lösung geeinigt, infolge dessen preschte der Wert um knapp 3 Prozent vor.
Nach anfänglichen Verlusten tendierten auch Titel der Deutschen Lufthansa etwas fester. Die Kranichlinie hat sich zur Erledigung von US-Sammelklagen im Bereich der Luftfracht auf die Zahlung von 85 Mio. Dollar geeinigt. E.ON schafften ebenfalls den Sprung in positives Terrain und schlossen ein knappes Prozent fester. ThyssenKrupp litten dagegen unter dem allgemein schwachen Umfeld für Rohstoff- und Stahltitel sowie unter einem negativen Analystenkommentar und gaben als einziger Wert im DAX ab.
In der zweiten Reihe verfestigten sich unter anderem EADS um annähernd 5 Prozent, während sich SGL Carbon auf Talfahrt befanden und um mehr als 4 Prozent einknickten. Titel des Börsenneulings Patrizia Immobilien, der ab kommenden Montag im MDAX gelistet sein wird, rückten leicht vor.
Der Markt heute:
Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit Gewinnen starten. Die Deutsche Bank rechnet zu Handelsbeginn mit 5.904 Punkten, während HSBC Trinkhaus & Burkhardt den DAX bei 5.902 Zählern erwartet.
Konjunktur- und Wirtschaftstermine:
In Japan steht heute das Sitzungsprotokoll der BoJ zur Veröffentlichung an. Ferner werden in Deutschland die Verbraucherpreise im August und die Gewerbeanzeigen im ersten Halbjahr bekannt gegeben. Aus den USA werden heute der Einzelhandelsumsatz im August, die Einfuhr- und Ausfuhrpreise im August, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie die Rohöllagerbestände gemeldet.
Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:
Quartalszahlen stehen heute bei BAE Systems plc, Banca Popolare di Verona e Novara S.c.a r.l., Benetton Group S.p.A., Bulgari S.p.A., Fraport AG, JCDecaux S.A., Lagardere S.C.A., Lehman Brothers Holdings Inc., Tiscali S.p.A. und Xilinx Inc. an.
Die US-Börsen:
Die US-Leitindizes beendeten den Handel am Dienstag mit starken Gewinnen. Während der Dow Jones mit 11.498,09 Punkten um 0,89 Prozent zunahm, legte die Nasdaq um 1,96 Prozent auf 2.215,82 Zähler zu. Die Futures notieren derzeit im Minus. Gegen 08:10 Uhr tendiert der NASDAQ Future bei 1.615,00 Punkten (-0,0 Prozent) und der S&P Future bei 1.312,50 Zählern (-0,1 Prozent).
Devisen, Gold und Rohstoffe:
Brent Oil: 61,3 Dollar; Euro: 1,2689 Dollar; Gold: 582,15 Dollar
Wichtige Meldungen:
Vorstand und Aufsichtsrat der Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG (HypoVereinsbank) , eine Tochter der italienischen UniCredito Italiano S.p.A. (ISIN IT0000064854/ WKN 850832), haben am Dienstag die Übertragung der Beteiligung der HypoVereinsbank an der Bank Austria Creditanstalt AG (BA-CA) (ISIN AT0000995006/ WKN 813030) beschlossen und der Reorganisation ihrer weiteren Aktivitäten in Mittel- und Osteuropa zugestimmt. Nach der Entscheidung des Board of Directors der UniCredito vom 4. August, die Bank BPH von der BA-CA zu erwerben und die Bankbeteiligungen der UniCredito in Mittel- und Osteuropa (ohne Polen) an die BA-CA zu übertragen, hat das Gremium nun ebenfalls den genannten Transaktionen zugestimmt. Den Angaben zufolge fasste der Board of Directors von UniCredito heute mehrere Beschlüsse zur weiteren Stärkung der Position der Gruppe als führender europäischer Finanzdienstleister. Ziel ist dabei eine Vereinfachung der Konzernstruktur und der Corporate Governance des Konzerns mit klarerer Verantwortung und Ausrichtung der einzelnen Konzerneinheiten auf ihre jeweiligen Kernmärkte sowie weiter verbesserter Steuerung der Divisionen zur Erreichung ihrer Geschäftsziele. Im Einzelnen verkauft die HypoVereinsbank ihre Beteiligung von 77,53 Prozent an der BA-CA an die UniCredito zu einem Preis von 109,81 Euro je Aktie, was einem Kaufpreis von insgesamt rund 12,5 Mrd. Euro in bar entspricht. Ferner trennt sich die HypoVereinsbank von ihrer 100-prozentigen Beteiligung an der HVB Ukraine für einen Kaufpreis von 83 Mio. Euro in bar zugunsten der UniCredito, die ihrerseits berechtigt ist, den zugrunde liegenden Anteilskaufvertrag entweder an die Bank Pekao oder an die UniCredit Bank Ltd., die ukrainische Tochtergesellschaft der Bank Pekao, abzutreten mit dem Ziel, diese ukrainischen Geschäftsaktivitäten in die Bank Pekao zu integrieren. Dann veräußert die HypoVereinsbank eine Beteiligung von bis zu 70,3 Prozent an der International Moscow Bank (IMB) an die BA-CA für einen Kaufpreis von bis zu 984 Mio. Euro in bar. Darin ist die Beteiligung von 23,4 Prozent an der IMB, die derzeit von der schwedischen Nordea AB (ISIN SE0000427361/ WKN 911244) an die HypoVereinsbank veräußert wird, enthalten. Die HypoVereinsbank verkauft ferner ihre 100-prozentige Beteiligung an der HVB Lettland an die BA-CA für einen Kaufpreis von 35 Mio. Euro in bar zuzüglich der im August 2006 von der HypoVereinsbank gezeichneten Kapitalerhöhung der HVB Lettland von rund 40 Mio. Euro. Die HVB Lettland wird außerdem Filialen in Estland und Litauen eröffnen. Die HypoVereinsbank verkauft die Aktiva und Passiva ihrer eigenen Filialen in diesen Ländern für einen Kaufpreis von 1 Mio. Euro bzw. 9 Mio. Euro für den zuzüglich der Differenz zwischen dem Buchwert der übertragenen Vermögenswerte und der übernommenen Verbindlichkeiten. Alle Transaktionen im Zusammenhang mit der Übertragung der BA-CA und der Neuordnung der Beteiligungen der HypoVereinsbank in Zentral- und Osteuropa beruhen auf einer Bewertung von PricewaterhouseCooper als neutralem Gutachter. Insgesamt würden den Angaben zufolge der HypoVereinsbank dabei Veräußerungsgewinne in Höhe von nahezu 6,5 Mrd. Euro zufließen, davon 5,8 Mrd. Euro aus der Übertragung der BA-CA. Die finanziellen Mittel sollen zur deutlichen Stärkung der Kapitalausstattung der Bank genutzt werden. Damit soll ihr ermöglicht werden, sich durch organisches Wachstum bzw. über Akquisitionen im Rahmen des strategischen Wachstumsplans der Gruppe zu entwickeln sowie unter Umständen die Refinanzierung umzustrukturieren. Zudem soll die HypoVereinsbank als Kompetenzzentrum für Investmentbanking, die alle Investmentbankingaktivitäten der UniCredito-Gruppe mindestens für die nächsten sieben Jahre bündeln soll dienen. Alle Transaktionen stehen dabei unter dem Vorbehalt der Zustimmung der für den 25. Oktober 2006 vorgesehenen außerordentlichen Hauptversammlung der HypoVereinsbank sowie der Genehmigung der zuständigen Aufsichtsbehörden.
Die Sanpaolo IMI S.p.A. (ISIN IT0001269361/ WKN 916898) veröffentlichte am Dienstag die Zahlen zum ersten Halbjahr 2006. Dabei konnte das italienische Kreditinstitut, dass derzeit vor einer Fusion mit der Banca Intesa S.p.A. (ISIN IT0000072618/ WKN 850605) steht, den Gewinn um 27,5 Prozent steigern. Den Angaben zufolge stieg der Nettogewinn von 894 Mio. Euro auf nun 1,140 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 23,5 Prozent auf 1,769 Mrd. Euro. Der Bruttogewinn stieg um 10,3 Prozent auf 4,354 Mrd. Euro. Dabei ging die Cost-Income-Ratio von 56,4 Prozent auf 53,1 Prozent zurück. In den ersten sechs Monaten gelang es dem Konzern 35.000 neue Retail-Kunden zu gewinnen.
Der italienische Medienkonzern Mediaset S.p.A. (ISIN IT0001063210/ WKN 901402) veröffentlichte am Dienstag die Zahlen für das erste Halbjahr 2006. Dabei musste der Konzern trotz leicht steigender Umsätze einen Gewinneinbruch verzeichnen. Die Umsatzerlöse stiegen den Angaben zufolge von 1,980 Mrd. Euro auf nun 1,994 Mrd. Euro. Das EBITDA ging dagegen von 1,153 Mrd. Euro auf nun 1,079 Mrd. Euro zurück. Das Betriebsergebnis EBIT sank von 797,5 Mio. Euro auf nun 651,7 Mio. Euro. Der Nettogewinn verschlechterte sich von 426,6 Mio. Euro auf nun 332,5 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr geht der Konzern nun von einem Umsatz auf Vorjahresniveau aus, anstatt einem bisher erwarteten Umsatzanstieg von 2 bis 3 Prozent.
Die Alitalia Linee Aeree Italiane S.p.A. (ISIN IT0003918577/ WKN A0F63R) veröffentlichte am Dienstag die Zahlen zum ersten Halbjahr 2006. Dabei musste die italienische Fluggesellschaft ihren Verlust ausweiten und erwartet nun auch für das Gesamtjahr rote Zahlen. Die Umsatzerlöse gingen in den ersten sechs Monaten um 1,6 Prozent auf 2,239 Mio. Euro zurück. Der operative Verlust musste von 129 Mio. Euro auf 132 Mio. Euro ausgeweitet werden. Der Nettoverlust stieg von 125 Mio. Euro auf nun 221 Mio. Euro. Als Auslöser hierfür nannte der Konzern steigende Kerosinpreis und den härter werdenden Wettbewerb mit Billigfliegern. Die Zahl der beförderten Passagiere stieg dagegen im Berichtszeitraum um 3,1 Prozent auf 11,7 Millionen. Für die zweite Jahreshälfte rechnet der Konzern mit einem positiven operativen Ergebnis. Der Umsatz soll auf Vorjahresniveau liegen.
Die Finmeccanica S.p.A. (ISIN IT0003856405/ WKN A0ETQX) hat am Dienstag die Zahlen zum ersten Halbjahr 2006 vorgelegt. Dabei konnte der italienische Luftfahrt- und Rüstungskonzern aufgrund des Börsengangs eines 60-prozentigen Anteils an ihrer Tochtergesellschaft Ansaldo STS einen Gewinnsprung verzeichnen. Die Umsatzerlöse konnten in den ersten sechs Monaten von 4,72 Mrd. Euro auf nun 5,71 Mrd. Euro gesteigert werden. Das Betriebsergebnis EBIT erhöhte sich von 251 Mio. Euro auf nun 305 Mio. Euro. Das Nettoergebnis stieg von 101 Mio. Euro auf nun 564 Mio. Euro. Bereinigt um den IPO von Ansaldo STS hätte sich der Gewinn auf 170 Mio. Euro belaufen. Für das Gesamtjahr bestätigte Finmeccanica seine Prognosen. Dabei erwartet der Konzern Umsätze von 12,7 bis 13,0 Mrd. Euro und ein EBIT von 840 bis 860 Mio. Euro. Für 2007 erwartet Finmeccanica dann Umsätze von 13,6 bis 14,0 Mrd. Euro und ein EBIT von 0,96 bis 1,10 Mrd. Euro. (13.09.2006/ac/n/m)
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