13.05.2014 07:17:33

AUSBLICK/Bei E.ON schrumpft der Gewinn noch weiter

   Von Hendrik Varnholt

   Bei E.ON ist kein Ende des Abstiegs in Sicht: Der Energiekonzern dürfte im ersten Quartal abermals deutlich weniger an der Stromerzeugung verdient haben. Weil Elektrizität aus Sonne und Wind zu manchen Zeiten im Überfluss zur Verfügung steht, leidet E.ON wie andere europäische Energiekonzerne unter drastisch gesunkenen Großhandelsstrompreisen. Hinzu kommen bei dem deutschen Konzern, der seine Quartalszahlen am Dienstag vorlegt, derzeit Schwierigkeiten im Ausland.

   Analysten gehen für das erste Quartal deshalb im Durchschnitt von einem Rückgang des nachhaltigen Nettogewinns um 15 Prozent auf rund 1,18 Milliarden Euro aus. An der Kennzahl bemisst E.ON die Dividendenausschüttung. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) dürfte nach den von Dow Jones Newswires zusammengetragenen Schätzungen um rund 11 Prozent auf einen Wert von 3,17 Milliarden Euro geschrumpft sein.

   Die Entwicklung würde damit in etwa E.ONs eigener Prognose entsprechen: Der Versorger hat für das Gesamtjahr ein Minus beim operativen Gewinn um bis zu rund 14 Prozent vorausgesagt.

   Größte Sorge des Konzerns ist die Energiewende in Deutschland. Angesichts der staatlichen Förderung von Sonnen- und Windstrom sind konventionelle Kraftwerke teils nicht mehr profitabel zu betreiben. E.ON reagiert darauf wie einige Konkurrenten mit Stilllegungen. Doch auch das Auslandsgeschäft trägt bei dem Unternehmen derzeit nicht zu Verbesserungen bei. E.ON leidet etwa unter dem Wertverlust der türkischen Lira und dem Zusammenbruch der brasilianischen Batista-Gruppe, die der Partner des deutschen Konzerns beim Einstieg in das südamerikanische Energiegeschäft hatte sein sollen.

   Bei der Vorlage der Quartalszahlen dürften Beobachter zudem auf Nachrichten zum Russlandgeschäft achten. Durch den Wertverfall des Rubels sei das Ergebnis in dem Land im vergangenen Jahr um 6 Prozent geschrumpft, hatte E.ON-Vorstandschef Johannes Teyssen bei der Hauptversammlung Ende April gesagt. Für neue Sorgen um das Geschäft in Russland sorgt die Ukraine-Krise. Teyssen allerdings bemühte sich, Sorgen zu zerstreuen: "Wir arbeiten weiterhin gut mit unseren russischen Partnern zusammen", sagte er bei der Hauptversammlung.

   Nachfolgend die von Dow Jones Newswires zusammengestellten Schätzungen von Analysten zum 1. Quartal 2014:

=== Nachhaltiger EBITDA EBIT Konzern- 1. Quartal Umsatz (1) (1) Überschuss

MITTELWERT -- 3.168 2.266 1.179 Vorjahr 35.881 3.577 2.735 1.394 +/- in % -- -11 -17 -15

MEDIAN -- 3.172 2.265 1.179 Maximum -- 3.248 2.348 1.253 Minimum -- 3.086 2.188 1.116 Anzahl 2 6 4 6 == - alle Angaben in Millionen Euro

   - Bilanzierung nach IFRS

   Quelle Vorjahreszahlen: Angaben des Unternehmens - wie berichtet.

   (1) E.ON bereinigt seine Ergebnisse um Sondereffekte, wie zum Beispiel die stichtagbezogene Neubewertung von Energiederivaten, Buchgewinne und -verluste aus Desinvestitionen und Restrukturierungsaufwendungen. Der nachhaltige Konzernüberschuss wird außerdem u.a. um Ergebnisse aus nicht fortgeführten Aktivitäten und außergewöhnlichen Steuereffekten bereinigt.

   Kontakt zum Autor: hendrik.varnholt@wsj.com

   DJG/hev/mgo

   (END) Dow Jones Newswires

   May 13, 2014 00:45 ET (04:45 GMT)

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