20.07.2017 06:16:12

AUSBLICK/5 PUNKTE im Fokus bei den SAP-Quartalszahlen

   Von Hans-Joachim Koch

   FRANKFURT (Dow Jones)--SAP ist mit großen Ambitionen in das neue Jahr gestartet und hat diese im ersten Quartal weitgehend erfüllt. Auch die zurückliegenden drei Monate dürften gut gelaufen sein, zumal es auf der Anwenderkonferenz Sapphire aus Sicht von Beobachtern viel positives Feedback gegeben hat. Das traditionelle Softwaregeschäft bleibt zumindest stabil, die Cloudaktivitäten boomen weiter. Doch angesichts von hohen Vorleistungen für die neuen Angebote um Cloud und Leonardo, der Plattform für das Internet der Dinge, wird die Margenentwicklung zunächst nicht mithalten können.

   Darauf sollten Anleger achten, wenn das Unternehmen am Donnerstag (20. Juli) gegen 07.00 Uhr seine Zahlen vorlegt:

1. CLOUD-Wachstum Das Cloudgeschäft steht bei SAP für ungebrochenes Wachstum. Seit fünf Jahren wächst es in jedem Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 30 Prozent. Das dürfte sich fortsetzen und damit den Anteil am Gesamtumsatz weiter ausdehnen. Bis 2020 soll die Cloud 29 Prozent der Einnahmen beisteuern, 2016 waren es 13,5 Prozent. Die Marge soll sich - nach Abschluss der noch laufenden massiven Investitionen in Datencenter - von knapp 65 auf 73 Prozent verbessern. Das zweite Quartal wird zeigen, wie realistisch das 2017er Umsatzziel von 3,8 bis 4,0 Milliarden Euro Cloud-Umsatz ist. In den ersten drei Monaten waren es bereits 906 Millionen Euro gewesen. Interessant sind neben den Gesamteinnahmen auch die sogenannten New Bookings von Kunden, die neu zu SAP wechseln oder Software erstmals in der Wolke ordern.

2. UMSATZ - wie läuft es im Traditionsgeschäft? Bei der Cloud auf Wolke 7, doch wie läuft das traditionelle Softwaregeschäft mit Lizenzen und Support, mit dem SAP immer noch am meisten erlöst (und verdient)? Analysten sehen bei den Lizenzen bestenfalls ein niedriges einstelliges Plus, auch weil die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr mit 10 Prozent organischem Wachstum stark ist. Optimistischer sind sie für das Supportgeschäft, das mit geschätzt 6 Prozent auf der moderaten Aufwärtsspur bleiben. Dank der Cloud dürften die Gesamteinnahmen damit im höheren einstelligen Prozentbereich zugelegt haben.

3. GEWINN hoch trotz Investitionen und steigendem Personalaufwand Der Blick der Analysten richtet sich neben den anhaltenden Investitionen weiter auf die Folgen der lebhaften Neueinstellungen und der Aktienkursentwicklung. Denn letztere schlägt auf die aktienkursbasierte Vergütung durch, was im ersten Quartal - allerdings nach einem deutlichen Kurssprung - für einen Rückgang bei Netto- und operativem Gewinn nach IFRS-Methodik gesorgt hatte.

   In der von SAP favorisierten Non-IFRS-Variante gingen die Erträge gleichwohl nach oben, was sich im zweiten Quartal wiederholen dürfte. Im April hatte SAP einen positiven Währungseinfluss für Betriebsergebnis sowie Cloud- und Softwareerlöse von 2 bis 5 Prozentpunkten in Aussicht gestellt. Dennoch dürfte die operative Marge erneut sinken. Eine Wende sehen die meisten Analysten hier frühestens im zweiten Halbjahr. SAP selbst ist überzeugt, die Profitabilität 2018 und danach steigen zu können.

4. AUSBLICK - zuletzt im Januar erhöht Nachdem SAP mit dem vorläufigen Jahresergebnis im Januar sowohl die Prognosen für 2017 als auch die Mittelfristziele hochgenommen hat, wurde diese mit den Erstquartalszahlen im April bestätigt. Mit einer weiteren Anhebung wird allgemein nicht gerechnet. Finanzvorstand Luka Mucic, der stolz darauf ist, Prognosen bislang immer mindestens eingehalten zu haben, peilt für 2017 zwischen 23,2 und 23,6 Milliarden Euro Umsatz und 6,8 bis 7,0 Milliarden Euro Betriebsergebnis an.

5. AKTIENRÜCKKAUF und/oder Übernahmen? Bei Aktienrückkaufen, die SAP seit einigen Quartalen als Option für 2017 vor sich herschiebt, könnte jetzt der Zeitpunkt für eine verbindliche Ankündigung gekommen sein. Dass das Geld doch besser für Akquisitionen eingesetzt werden sollte, ist derzeit nicht absehbar. SAP konzentriert sich weiter auf organisches Wachstum nach der Integration der vergangenen Großübernahmen wie Concur oder Success Factors. Damit könnte der Konzern den strammen Cashflow statt für Zukäufe in den Kauf eigener Aktien investieren, was dem Kurs neuen Schub geben dürfte.

   Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum zweiten Quartal:

=== . PROG PROG PROG 2. QUARTAL 2Q17 ggVj Zahl 2Q16 Umsatzerlöse 5.678 +8% 26 5.239 Erlöse Cloud&Software 4.762 +9% 26 4.361 Softwarelizenzen 1.038 -0,4% 26 1.042 Software Support 2.766 +6% 26 2.598 Erlöse Cloud-Subskrip.&-Support 961 +33% 26 721 Operatives Ergebnis 1.596 +5% 26 1.516 Ergebnis nach Steuern 1.135 +16% 25 979 Ergebnis je Aktie 0,94 +15% 26 0,82 === Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/smh/jhe

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   July 19, 2017 23:45 ET (03:45 GMT)

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