07.03.2013 12:30:31
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Auftragseingang der deutschen Industrie startet schwach ins Jahr
Von Andreas Plecko
Der Auftragseingang in der deutschen Industrie ist zum Jahresauftakt überraschend eingebrochen, was vor allem an einer schwachen Bestelltätigkeit des Auslands lag. Insbesondere die Eurozone enttäuschte. Wie das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mitteilte, fielen die gesamten Bestellungen im Januar gegenüber dem Vormonat um 1,9 Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten dagegen einen Zuwachs von 0,6 Prozent prognostiziert. Im Dezember waren die Orders nach revidierten Angaben um 1,1 Prozent gestiegen. Vorläufig war der Zuwachs auf 0,8 Prozent beziffert worden.
Besonders schwach zeigten sich die Aufträge aus der Eurozone, die um 4,1 Prozent wegsackten. Aus den Ländern außerhalb der Eurozone gingen 2,3 Prozent weniger Bestellungen ein. Die gesamten Auslandsorders fielen im Januar gegenüber dem Vormonat um 3,0 Prozent. Auch im Inland war die Nachfrage rückläufig, der Rückgang war aber mit 0,6 Prozent nicht so ausgeprägt. Der Umfang an Großaufträgen war im Gegensatz zum Vormonat stark unterdurchschnittlich, wie das Ministerium mitteilte.
Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern setzte sich der Nachfragerückgang mit einem Minus von 0,4 Prozent abgeschwächt fort. Die Investitions- und Konsumgüterproduzenten verzeichneten nach spürbaren Auftragszuwächsen im Vormonat Rückgänge um 2,9 beziehungsweise 2,8 Prozent.
Im Zweimonatsvergleich Dezember/Januar gegenüber Oktober/November gingen die Bestellungen in der Industrie um 1,3 Prozent zurück. Während sich die Ordertätigkeit im Inland kaum veränderte, schwächte sich die Auslandsnachfrage spürbar um 2,3 Prozent ab.
"Nachdem sich die Nachfrage nach industriellen Erzeugnissen im Jahresschlussquartal gestützt durch Großaufträge etwas erholen konnte, deutet der Rückgang der Bestellungen zu Beginn dieses Jahres an, dass die Industrie ihre Schwächephase noch nicht überwunden hat", kommentierten die BMWi-Fachleute. "Einen positiven Ausblick für die Industriekonjunktur geben bislang vor allem die Stimmungsindikatoren, die sich teilweise kräftig verbessert haben."
In Umfragen hatten sich Manager und Einkäufer der Unternehmen zuletzt sehr zuversichtlich gezeigt. Das ifo-Geschäftsklima stieg im Februar um mehr als drei Punkte und damit stärker als erwartet. Das Stimmungsbarometer notiert nun auf dem höchsten Stand seit Juli 2010. Auch die Einkäuferindizes für das verarbeitende Gewerbe wiesen zuletzt auf ein Wachstum in Deutschland.
Kontakt zum Autor: andreas.plecko@dowjones.com
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March 07, 2013 06:00 ET (11:00 GMT)
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